Sjewjerodonezk, Slowjansk, Popasna - so sieht die Front im Ukraine-Krieg aus

Ukrainische Soldaten feuern ein Geschoss aus einer M777-Haubitze an der Front in der Region Donezk ab.
Ukrainische Soldaten feuern ein Geschoss aus einer M777-Haubitze an der Front in der Region Donezk ab.REUTERS
  • Drucken

Die Lage in der Ostukraine ist für ukrainische Armee nach wie vor schwierig. Kleinere Nadelstiche im Süden entlasten die Front in Sjewjerodonezk nur geringfügig. Russland rückt in Richtung Slojwansk vor.

In Sjewjerodonezk wird seit Wochen gekämpft. Die Stadt im  dominiert die Schlagzeilen in der Berichterstattung über den Krieg in der Ukraine. Zunächst schien es, als könne das russische Militär die Stadt schnell einnehmen, um dann auf der anderen Seite des Siwerskij Donez Lyssytschansk anzugreifen. Doch zuletzt konnte die Ukraine sogar einige Vierteln zurückerobern und die russischen Einheiten somit länger binden. Gleichzeitig versucht das ukrainische Militär im Süden, in der Region Cherson immer wieder Angriffe zu setzen, um die Russen dort zu beschäftigen.

So gab es in der Nacht auf Dienstag etwa Luftangriffe des ukrainischen Militärs im Gebiet der südlichen Region Cherson. "Ukrainische Hubschrauber haben Schläge gegen Ansammlungen feindlicher Truppen im Gebiet Cherson geführt - und Flugzeuge gegen Munitionsdepots im Gebiet Mykolajiw", teilte der Generalstab am Dienstag mit. Die Ukraine hat ihre Luftwaffe im Krieg wegen der russischen Luftüberlegenheit bisher nur wenig eingesetzt.

Doch der Hauptschauplatz des Krieges bleiben die Gebiete rund um Sjewjerodonezk und Slowjansk. Von beiden Seiten gab es zunächst keine Angaben zu Kampfhandlungen um die Kleinstadt Swjatohirsk. Am Montag hatte Kiew noch von schweren Kämpfen gesprochen. Russische Militärs hatten angegeben, Swjatohirsk eingenommen zu haben. Die Stadt nördlich von Slowjansk war der letzte Vorposten der ukrainischen Truppen am Nordufer des Flusses Siwerskyj Donez. Auch von Lyman aus haben russische Truppen weiter angegriffen und den Slowjansker Vorort Mykolajiwka mit Raketen beschossen. Unabhängig überprüfen ließen sich die Angaben nicht.

Russlands Fortschritte auf der Popasna-Achse

Hingegen sind die Fortschritte des russischen Militärs auf der Popasna-Achse nach britischen Angaben in der vergangenen Woche ins Stocken geraten. Berichte über schweren Beschuss in der Nähe der Stadt Isium in der Region Charkiw legten nahe, dass das russische Militär erneut versuche, zur nördlichen Achse durchzudringen, teilt das britische Verteidigungsministerium auf Twitter mit. "Russland wird mit ziemlicher Sicherheit einen Durchbruch auf mindestens einer dieser Achsen erzielen müssen, um taktische Gewinne in Erfolge auf operativer Ebene und Fortschritte in Richtung seines politischen Ziels umzusetzen, die gesamte Oblast Donezk zu kontrollieren", sagte das Ministerium. Die Regionen Donezk und Luhansk, in der die Stadt Popasna liegt, bilden zusammen den Donbass.

Nach Angaben der Militärexperten des US-amerikanischen Institute for the Study of the War (ISW) gelang es den Ukrainern zugleich, die russische Flotte von der Schwarzmeerküste abzudrängen. Die russische Schwarzmeerflotte operiere nun in einem Sicherheitsabstand von 100 Kilometern, was den Druck auf die ukrainischen Häfen senke, heißt es in der jüngsten Analyse des ISW. Ähnlich hatte sich am Montag schon das ukrainische Verteidigungsministerium geäußert.

(APA/dpa/Reuters/Red.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Der ukrainische Präsident, Selenskij, bei seinem Frontbesuch in der umkämpften Region Saporischschja.
Ukraine-Krieg

Überraschungsbesuch an der Front und ein „Kampf um jedes Haus“

Präsident Selenskij reiste in die umkämpften Gebiete im Donbass. Er versuchte, Zuversicht zu verbreiten.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.