Wiener Prater

Stromausfall: 18-Jährige hing 15 Minuten kopfüber in Fahrgeschäft und kollabierte

Die Presse/Clemens Fabry
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Am gestrigen Montag war es im zweiten Wiener Gemeindebezirk zu einem Stromausfall gekommen. Zwei Jugendliche erlitten im Prater einen Kreislaufkollaps.

Am Montagabend war im zweiten Bezirk in Wien großflächig der Strom ausgefallen. Betroffen waren auch der Wiener Prater und das Ernst-Happel-Stadion. Wie der „Standard" berichtet, sollen zwei junge Frauen im Prater einen Kollaps erlitten haben. Nach Angaben der Wiener Netze hatte ein defektes Verbindungsstück eines Stromkabels den Ausfall verursacht. 

Wie es zu dem Defekt gekommen ist, werde noch evaluiert. „70 Prozent der Stromausfälle passieren durch Außeneinwirkung“, erklärt die Sprecherin des Unternehmens, Manuela Gutenbrunner. Der Starkregen am Vortag könnte eine Ursache des Defekts sein. Möglicherweise ist Wasser in das Erdreich durchgesickert und hat das Verbindungsstück beschädigt, vermutet man bei den Wiener Netzen.

Zwei Jugendliche kollabierten im Prater

Twitter-Nutzer @gehbittekumm

Der Stromausfall war besonders im Wiener Prater etwas heikel. Besucherinnen und Besucher saßen in diversen Fahrgeschäften fest. „Ich würde sagen, es waren circa 80 Prozent der Attraktionen außer Betrieb gesetzt“, sagte der Präsident des Praterverbandes Stefan Sittler-Koidl gegenüber Radio Wien. 

Eine 18-Jährige soll nach Angaben der Sprecherin der Berufsrettung etwa 15 Minuten kopfüber in einem Fahrgeschäft gehangen sein, ehe sie befreit werden konnte, berichtet der „Standard". Die Frau erlitt daraufhin einen Kreislaufkollaps und wurde von der Rettung ins Spital gebracht. Über ihren derzeitigen Zustand ist auch der Berufsrettung nicht mehr bekannt. Auch eine 16-Jährige erlitt nach dem Stromausfall im Schweizerhaus einen Kollaps. Es ist allerdings noch unklar, ob der Fall in Zusammenhang mit dem Blackout stand.

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Durch die Verwendung von Notstromaggregaten wurden die feststeckenden Prater-Gäste aber relativ rasch wieder zu Boden gebracht. Es habe zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für die Fahrgäste bestanden. "Die Evakuierung verlief reibungslos nach den regulären Evakuierungsplänen der einzelnen Attraktionen", hieß es vonseiten des Praters. Die Fahrgeschäfte werden dabei manuell heruntergefahren, um die Gäste bei einem Stromausfall binnen fünf bis zehn Minuten evakuieren zu können.

Auch das Wiener Ernst-Happel-Stadion war von dem Stromausfall betroffen. Die Wiener Berufsfeuerwehr musste dort Menschen aus einem Lift befreien. Um 20.45 Uhr hätte hier das Nations-League-Spiel Österreich - Dänemark stattfinden sollen. Aufgrund des Stromausfalls verzögerte sich der Anpfiff jedoch um eineinhalb Stunden. Die knappe Niederlage stand erst nach Mitternacht fest.

APA/GEORG HOCHMUTH

Stadionsprecher Andy Marek hielt die Fans während der Verzögerung bei Laune. Er akkodierte ein Lichtermeer auf der Tribüne. Gespielt wurde unter anderem auch das Lied „Out of the dark“ von Falco.

Nach Angaben der Wiener Netze sei die Störung am Montagabend innerhalb von 90 Minuten in rund 90 Prozent der Haushalte behoben gewesen. Gutenbrunner bestätigte aber auch Berichte, wonach rund 300 Haushalte im zweiten Bezirk noch am Dienstag in der Früh ohne Strom waren. Die Störung sei allerdings ebenfalls seit 10 Uhr behoben.

(schev)

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