Die Erwartungen an den gemeinsamen Urlaub sind oft so hoch, dass sie nur enttäuscht werden können.
Serie: Gefühlssache

Wer hat Angst vorm Urlaub zu zweit?

Die Erwartungen an den gemeinsamen Urlaub sind oft so hoch, dass sie nur enttäuscht werden können. Woran es scheitert und wie es trotzdem klappen kann.

Schon das Wort klingt so, als müsste darauf Spott folgen: Pärchenurlaub. Um die vielen Klischees zu vermeiden, nimmt man es gar nicht erst in den Mund, lieber „verreist man gemeinsam“. Der Urlaub mit dem Partner oder der Partnerin ist verschrien als Feuertaufe für die Beziehung, Anlass für Paartherapie und im schlimmsten Fall Trennungsgrund. Das liegt mitunter an hochgeschraubten Erwartungen an den gemeinsamen Urlaub, sagt Daniel Hitschmann, Paartherapeut in Wien Döbling. „Viele projizieren alles in den Urlaub hinein: dann werde man endlich Zeit füreinander finden, Gespräche führen, Sex haben. Vieles wird bis dahin aufgeschoben. Es gibt auch wirklich Paare, die schlafen nur im Urlaub miteinander“, so Hitschmann. Desto größer die Erwartungen, desto größer falle auch die Enttäuschung aus, wenn sie nicht alle erfüllt werden.

Nach der Haupturlaubszeit im Sommer vermerke man als Therapeut deshalb wirklich vermehrt Anfragen nach Paarberatung. Aber die spüre man auch nach anderen Anlässen und Feiertagen, die mit Erwartungen aufgeladen werden, wie Weihnachten oder den gemeinsamen Jahrestag. Um möglichst viele Konfliktsituationen zu vermeiden, sollte das Paar schon vorher klar über Urlaubsvorstellungen kommunizieren. „Desto mehr vorher abgeklärt wird, desto weniger Enttäuschungen wird es geben. Etwa darüber, wie viel Zeit man in die Beziehung investieren will, wie viel Zeit jeder und jede für sich benötigt. Steckt man die Bedürfnisse ab, kann man Kompromisse schließen und den Urlaub danach planen“, sagt Hitschmann.

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