Kritik

„Ms. Marvel“: Muslimische Superheldin ohne Kopftuch

MS. MARVEL
MS. MARVEL(c) Marvel Studios
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Die humorvolle neue Serie „Ms. Marvel“ auf Disney+ soll weiblichen Jugendlichen (mit Migrationshintergrund) Superhelden schmackhaft machen. Sie ist Teil von Disneys Plan, die Unterhaltungswelt zu beherrschen.

Nein, die 15-jährige Kamala Khan (quirlig: Iman Vellani) darf nicht mit ihrem platonischen besten Freund Bruno (Matt Lintz) auf eine Comicmesse gehen. Schon gar nicht in einem Superheldinnen-Kostüm, das zwar hochgeschlossen ist, aber doch ihre Figur betont. Nein, Kamala soll daheim bleiben, endlich auf ihre Mutter hören und ihre kindischen Träumereien aufgeben. Die Jugendliche geht dann freilich doch auf die Messe. Und weil sie einen alten Armreif ihrer Urgroßmutter anlegt, um ihrem Kostüm den letzten Schliff zu verleihen, bekommt sie tatsächlich Superkräfte!

Kamala Khan ist eine der jüngsten Hauptfiguren des Comicverlags Marvel. 2013 wurde sie eingeführt, um mehr Diversität ins Heldenensemble zu bringen: Die Familie der Jugendlichen stammt aus Pakistan, sie sind Muslime, aber weder das Mädchen noch ihre Mutter tragen Kopftuch. Kamala steht zwischen den Traditionen ihres Herkunftslandes und den Freiheiten der USA. Ihre Eltern versuchen sie zu beschützen, was die 15-Jährige als erdrückend empfindet. Ihre Geschichte verbindet viele altbekannte Coming-of-Age- mit noch nicht so oft erzählten Migrationsthemen.

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