100.000 Flüchtlinge waren in den vergangenen Jahren auf dem Balkan, viele davon sind jetzt auf dem Weg in die EU. Innenminister Gerhard Karner will Asylzentren außerhalb der EU – wieder einmal.
88.000 Asylanträge hat es in Österreich im Jahr 2015 gegeben. Von dieser Rekordzahl ist man heuer noch weit entfernt, was aber nur daran liegt, dass Flüchtlinge aus der Ukraine keinen Asylantrag stellen müssen, um ein Aufenthaltsrecht und eine Grundversorgung in Österreich zu erhalten. 55.000 Ukrainerinnen sind derzeit in der Grundversorgung. Doch auch abseits der aktuellen Krise steigen die Asylzahlen wieder deutlich an. Von Jänner bis April gab es rund 16.000 Asylanträge, hält der Trend an, wird heuer die zweithöchste Zahl nach 2015 erreicht.

1. Wer stellt Asylanträge in Österreich
Zwei Herkunftsländer dominieren: die Bürgerkriegsländer Afghanistan und Syrien. Knapp mehr als die Hälfte aller Asylanträge kommen aus diesen beiden Ländern. Tunesien, Türkei, Indien, Pakistan und Marokko folgen in der Liste, erst dann kommt die Ukraine mit immerhin noch 453 Asylanträgen. Die 16.000 Anträge sind übrigens nicht ganz aussagekräftig, das Innenministerium weist als zweite Zahl noch die „originären Anträge“ aus. Das sind jene, die nach Österreich kommen und einen Asylantrag stellen, von Jänner bis März waren es 12.930. Beim Rest handelt es sich um schon hier lebende Asylwerber, die einen weiteren Antrag stellen, um Familiennachzug von Angehörigen anerkannter Asylberechtigter – und schließlich auch um neu geborene Kinder von Asylberechtigten, für die ebenfalls ein Antrag gestellt werden muss. Heuer geht es da bisher immerhin um 800 zusätzliche Asylanträge.