Verhaltensforschung

Gene, die Hunde den Menschen näher brachten

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CANADA-ANIMAL-WORK-EMPLOYMENT(c) APA/AFP/DAVE CHAN (DAVE CHAN)
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Japanische Forscher fanden Mutationen eines Gens, die wohl bei der Domestizierung der Hunde eine Rolle spielten.

Das Verhalten eines Hundes korreliert nur wenig mit der Rasse, zu der er gerechnet wird: Diese unlängst in Science publizierte Erkenntnis von Verhaltensforschern um Kathleen Morrill (University of Massachusetts Chan Medical School) hat wohl etliche Hobby-Kynologen überrascht, die ohne Ansicht des Individuums zu wissen glauben, welchen Charakter ein Pudel oder eine Dogge hat. Die Rasse erkläre nur neun Prozent der Unterschiede im Verhalten, ergab die Studie an über 2000 Hunden, Geschlecht und Alter spielen eine größere Rolle. Wobei die Charaktereigenschaften natürlich von Genen beeinflusst sind.

So spielte sich auch die Domestizierung der Hunde – die ja letztlich wie die Züchtung von Rassen auf Selektion durch Menschen beruht – auf Ebene der Gene ab. So suchten Forscher um Miho Nagasawa (Azabu University, Japan) nach Genen, an denen die Selektion angesetzt haben könnte. Es müssten wohl Gene sein, die das Verhalten in Bezug auf Menschen prägen, dachten sie. Dieses – im weiteren Sinn soziale – Verhalten wird durch Hormone beeinflusst, die im Hirn wirken, etwa Glucocorticoide und Oxytocin, das ja auch bei Menschen die soziale Bindung beeinflusst. So suchten die Forscher eine Handvoll Gene aus, die mit dem Stoffwechsel dieser Hormone zu tun haben und von denen bei Hunden verschiedene Varianten (Polymorphismen) vorkommen.

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