Sommercamps

Logisches Denken leicht gemacht

Die Informatik- und Robotik- Sommercamps sollen vor allem den Spaß am Tüfteln, Basteln und logischen Problemelösen vermitteln.
Die Informatik- und Robotik- Sommercamps sollen vor allem den Spaß am Tüfteln, Basteln und logischen Problemelösen vermitteln.Robomaniac
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Ob Game Design, App-Programmierung oder Roboter-Welt – in Kursen für Kinder und Jugendliche werden digitale Grundbildung und Ferienspaß miteinander verknüpft.

Die Welt wird immer digitaler. Es ist also aus meiner Sicht unsere Pflicht, Kinder und Jugendliche umfassend darauf vorzubereiten. Das schließt mit ein, dass sie nicht nur Konsumenten von digitalen Technologien sind, sondern diese auch in Grundzügen verstehen lernen“, sagt Mario Eckmaier, der das ehrenamtliche Projekt Coding4Kids vor sechs Jahren initiiert hat. Bei den kostenlosen einwöchigen Progammierkursen für Zehn- bis 15-Jährige während der Sommerferien in allen Tiroler Bezirken entwickeln die Kids ein eigenes Spiel, das am Ende Freunden und Familie präsentiert wird.

Spielerischer Zugang

„Im spielerischen Entdecken funktioniert Lernen am besten“, bekräftigt auch Catrin Meyringer, die gemeinsam mit zwei Informatikern und einer Pädagogin das Unternehmen Robomaniac gegründet hat. Bei den Feriencamps in Wien, Mödling, Podersdorf und Graz erwerben Kinder und Jugendliche von sechs bis 16 Jahren Mint-, Robotik- und Programmierkenntnisse. Dafür kommen Tools wie Lego WeDo und Lego Mindstorms sowie Plattformen zum Erlernen von Programmiersprachen wie Scratch, Unity, Python und Java zum Einsatz. Zudem gibt es die Möglichkeit, Online-Camps zu buchen, bei denen von zu Hause aus eigene Computerspiele programmiert werden.

Technologiethemen spannend aufzubereiten, mathematisches Verständnis zu fördern und Design-Thinking schon früh zu etablieren, das wappne nicht zuletzt auch für die berufliche Zukunft, ist Meyringer überzeugt. „Diese Prinzipien werden altersgerecht mit entsprechenden Robotik-Toolkits umgesetzt und die Kinder an immer komplexere Aufgaben herangeführt. Dass dabei ganz viel Wissen aufgebaut wird, ist für die Kinder zweitrangig. Sie freuen sich über die neuen Inputs, das Ausprobieren, die Erfolgserlebnisse und den Spaß in der Gruppe“, sagt die Robomaniac-Gründerin.

Auch im Robbo Club in Wien können Kinder und Jugendliche die Welt der Robotik kennenlernen.

Roboter aus dem 3-D-Drucker

Der Robbo Club vermittelt Wissen von der Erstellung eines Roboterbildes auf dem Bildschirm bis zur Programmierung und Umsetzung eigener Roboter mithilfe von 3-D-Modellierung und 3-D-Druck. Im Sommerprogramm können Kinder und Jugendliche zwischen sieben und 15 Jahren Grundlagenwissen erwerben oder in Intensivkursen bereits tiefer in die Materie eintauchen.

In der Programmierschule Acodemy mit Standorten in Wien und Linz sind in den Sommermonaten Minecraft-Camps besonders geragt. „Die Acht- bis Zwölfjährigen absolvieren in diesem Rahmen zuerst ein Training als Minecraft-Weltraumforscher und erkunden dann in der Minecraft-Welt das Minecraft Space Center“, erzählt Geschäftsführerin Anna Relle. Das Sommerprogramm der Acodemy reicht von Robotics für die Kleinsten ab sechs bis hin zu Kursen für Python und Programmieren in Unity – „die ältesten Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind 17 Jahre alt“, berichtet Relle. Die verstärkte Bildschirmzeit wird immer wieder auch kritisch hinterfragt. Hier gibt die Acodemy-Gründerin Entwarnung: „Am Vormittag lernen die Kinder Programmieren, am Nachmittag steht Outdoor-Spaß auf dem Programm, je nach Wetterlage auch im Pool. Neu in diesem Jahr sind die Acodemy-Feriencamps in der Ferienanlage Langenzersdorf im 21. Bezirk.“

Selbst löten und basteln

Elektronik zum Anfassen gibt es in den einwöchigen Happylab-Sommercamps. Hier sollen Kinder von acht bis zwölf Jahren in spielerischen Einheiten den Umgang mit Elektronik und digitalen 3-D-Druckern lernen. Die Kinder sollen dabei zu „Maker*innen“ werden und den Happylab-Makerspace mit all seinen Geräten kennenlernen. Jeden Tag wird ein neues Projekt in Angriff genommen und gemeinsam geschraubt, gelötet, geplottet und getüftelt. Alle gebauten Projekte können nach dem Workshop natürlich mit nach Hause genommen werden.

Alle Angebote sollen Mädchen und Buben gleichermaßen ansprechen. Catrin Meyringer von Robomaniac ist es ein Anliegen, noch mehr Mädchen für die Kurse zu begeistern, „sie gehören dann meistens zu den Besten in der Gruppe“.

Web:
www.coding4kids.at
www.robomaniac.at
www.acodemy.at
www.club.robbo.world
www.happylab.at

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.06.2022)

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