Ausgehend von der Geografie der NS-Verbrechen in Osteuropa räumt Aleksandra Szczepan mit Schieflagen in der westlichen Holocaust-Forschung auf.
„Karten werden meist als transparente und neutrale Quelle genutzt, um Geschehnisse zu erklären, aber auch, um uns von etwas zu überzeugen“, sagt die Literaturwissenschaftlerin Aleksandra Szczepan. „Karten erzählen im Krieg jedoch vor allem die Perspektive der Täter. Sie zeigen uns, wo sich die Armee bewegt – wir kennen das aktuell aus dem Ukraine-Krieg. Den zivilen Teil des Kriegs, wie Häuser zerstört, Menschen vergewaltigt werden, das verschweigen sie.“