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Schau

Des Kunstsammlers Leidenschaft für die Literatur

Peter Sengl, Simone de Beauvoir und Jean-Paul Sartre, 2012
Peter Sengl, Simone de Beauvoir und Jean-Paul Sartre, 2012 Leopold Museum, Wien – Schenkung Helmut Klewan, Foto: Leopold Museum, Wien © Peter Sengl
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Schau. Einer Schenkung des passionierten Sammlers Helmut Klewan verdankt das Leopold Museum den Zuwachs von Hunderten Literatenporträts und widmet ihr die Ausstellung „Der Blick aus dem Rahmen“.

Es ist ein Who's who der Weltliteratur, das dem Besucher von den graugetünchten Wänden des Ausstellungsraums in Fotografien, Zeichnungen und Druckgrafiken entgegenblickt. Dante Alighieri, Shakespeare, Cervantes eröffnen den Reigen. Dazu gesellen sich, über die Zeit gesehen, Goethe, Balzac, Baudelaire, Schnitzler, Keller. Dann das 20. Jahrhundert mit Thomas Mann, Kurt Schwitters, Gertrude Stein, Simone de Beauvoir, auf dass Thomas Bernhard, Elfriede Jelinek, Diether Roth die illustre Schar schließlich in die Gegenwart führen. Die Liste ist nicht enden wollend. Allein in dieser Schau sind es über 400 Augenpaare, 200 Gesichter also, die von Größen der Kunstgeschichte wie Picasso, Dalí und Rodin, Kokoschka oder Kubin, von Zeitgenossen und teilweise auch weniger bekannten Künstlerinnen und Künstlern gezeichnet, gemalt oder fotografiert, mithin gesehen und interpretiert wurden. In Gruppen laden sie zu einem Streifzug durch die Geografien der Literatur ein, von „Großbritannien und Irland“, „Russland“ und den „Vereinigten Staaten“ über den „Norden“ hin zur „Romanischen Welt“ und zur deutschsprachigen Literatur. Die beiden Letzteren sind aufgrund ihrer Ausdehnung und Vielsprachigkeit jeweils zweigeteilt. So steht etwa der Literatur Österreichs und der Kronländer ein Block zur Literatur Deutschlands und der deutschsprachigen Schweiz gegenüber.

Sämtliche Werke stammen aus einer großzügigen Schenkung von rund 350 Porträts, die der weltläufige Kunstsammler, Literaturliebhaber, Galerist mit europäischen Wurzeln und Mäzen Helmut Klewan dem Leopold Museum überlassen hat. Für den Sammler bedeutet dieser Teil aufgrund verschiedener Lesbarkeiten der Bilder „einen doppelten Gewinn“. „Man hat zwei Fliegen mit einem Schlag“, spielt er an auf die Befriedigung zweier Leidenschaften – die Liebe zur Kunst und zur Literatur samt der Faszination durch ihre Schöpfer. Für das Leopold Museum bedeutet die Schenkung eine Bereicherung der Sammlung und einen wichtigen Beitrag zum Genre Porträt. 

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Otto Schmidt, „Frau Sopherl“ [„Öbstlerin vom Naschmarkt“, aus Wiener Typen], um 1900 [Aufnahme 1885]
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Grenzgänge der Wiener Moderne


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