Urlauben und Arbeiten, Meetings vom Strand aus, Freiheit statt Büroalltag: Die Pandemie hat das digitale Nomadentum befeuert. Längst rittern Länder weltweit um die mobilen Arbeiter.
Es war während der Pandemie, im Lockdown, als Trevor Hubbard beschloss, sein Büro aufzugeben. Seine Mitarbeiter waren ohnehin zu Hause, und das Büro im teuren San Francisco kostete den Unternehmer eine Million US-Dollar Miete im Jahr. „Geld, das wir anderweitig viel besser einsetzen konnten“, erzählt Hubbard der „Presse am Sonntag“. Der Amerikaner ist Gründer und Direktor von Butchershop, einer weltweit tätigen Agentur, die Unternehmen in Wachstums- und Veränderungsphasen berät. Zu seinen Kunden zählten schon Daimler und Nike sowie Dutzende Start-ups. Kürzlich eröffnete Butchershop eine Dependance in Wien als Drehscheibe für Europa. Von der traditionellen Firmenstruktur mit großem Hauptquartier und Nine-to-five-Rhythmus hat man sich verabschiedet.
Heute hat Butchershop 150 Mitarbeiter, und jeder kann frei wählen, von wo aus er arbeitet. Während der Pandemie seien viele von ihnen umgezogen. Einige gingen in die kalifornische Hauptstadt Sacramento, andere gleich nach Mexiko, erzählt Hubbard. „Ich glaube, das Leben der Menschen hat sich verbessert.“ Während sie in San Francisco trotz guten Einkommens mit den hohen Lebenskosten zu kämpfen hatten, könnten sie jetzt Häuser kaufen. „Und die Produktivität hat sich nicht verschlechtert, im Gegenteil, sie ist auf jeder Ebene gestiegen.“