Die deutsche Großstadt gilt als besonders artenreich. Doch nicht alle Tiere sind willkommen.
Ein wenig heruntergekommen sieht er aus. Das Fell zerzaust, an manchen Stellen sind graue Flecken zu sehen. So steht der Fuchs an einer Fußgängerampel im Berliner Arbeiterbezirk Wedding, vor ihm eine vierspurige Straße. Das Licht springt auf Grün, das Tier trottet über den Asphalt, auf den Gehsteig, verschwindet in einem Parkhaus.
Wegen eines Fuchses mitten in der Stadt zücken die meisten Berliner nicht das Handy, um ein Foto zu machen. Zu viele leben in den weitläufigen Parkanlagen, die sich durch das ganze Stadtgebiet ziehen. Um für Aufregung zu sorgen, müssen die Tiere schon eine bestimmte Marotte haben. Wie jener Fuchs, der vor zwei Jahren im südwestlichen Berlin-Zehlendorf beim Klauen ertappt wurde: Über hundert Schuhe hatte er gestohlen und in seinen Fuchsbau gebracht. Ein Berliner hielt in einem Schnappschuss fest, wie das Jungtier mit dessen Laufschuh im Maul davonlief – und kam dann auf die Spur der seltsamen Schuhsammlung.