Corona-Impfstoff

Kündigung des EU-Vertrags droht: Valneva-Aktien stürzen um über 24 Prozent ab

Das an der Pariser Börse gehandelte Papier stürzte zuletzt auf 7,88 Euro ab und erreichte damit den tiefsten Stand seit rund eineinhalb Jahren.

Die Aktien des österreichisch-französischen Biotechnologiekonzerns Valneva sind am Montagvormittag deutlich eingebrochen. Das an der Pariser Börse gehandelte Papier stürzte zuletzt um satte 24,6 Prozent auf 7,88 Euro ab und erreichte damit den tiefsten Stand seit rund eineinhalb Jahren. Grund dafür, ist die drohende Kündigung des Liefervertrags mit der EU-Kommission für das Covid-19-Vakzin des Unternehmens.

Am Freitagabend hatte Valneva angekündigt, den Vertrag mit der Europäischen Kommission zum Verkauf eines Ganzvirus-Impfstoffs gegen Covid-19 eventuell kündigen zu müssen. Grund dafür sei, dass die Kommission aufgrund der verzögerten Zulassung des Vakzins die Liefermenge massiv senken wolle. Diese von der EU-Kommission erhaltenen vorläufigen und noch inoffiziellen Mengenangaben würden nicht ausreichen, um die Nachhaltigkeit des Covid-19-Impfstoffprogramms von Valneva zu gewährleisten, wie es in der Mitteilung hieß.

Kritik an langsamer EU

In einem Interview mit dem Magazin "Business Insider" vom heutigen Montag warf der Valneva-CEO Thomas Lingelbach der EU vor, sich zu viel Zeit bei der Zulassung des Impfstoffes zu lassen. So sei eine im März erhaltene Liste von Fragen der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) umgehend bearbeitet und eingereicht worden. Jedoch habe die EMA erst acht Wochen später darauf reagiert und eine weitere Liste mit Fragen vorgelegt, die ebenfalls beantwortet worden sei. "Dadurch verschob sich die Zulassung um zwei Monate auf Juni 2022", sagte Lingelbach gegenüber "Business Insider".

Valneva stand mit seinem Covid-19-Impfstoffkandidaten, der einen klassischen Ansatz verfolgt, lange Zeit im Fokus der Anleger. Mitte Mai brach die Aktie jedoch bereits deutlich ein, nachdem bekannt wurde, dass die EU-Kommission den Vorabkaufvertrag über den Corona-Impfstoff kündigen wolle, weil bis 30. April keine Zulassung erfolgt war. Dem Unternehmen wurde daraufhin eine Nachfrist bis 12. Juni gewährt.

(APA)

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