Bierpartei

Marco Pogo will zur Bundespräsidentschaftswahl antreten

APA/HANS PUNZ
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Der Gründer der Bierpartei benötigt dafür noch 6000 Unterstützungserklärungen. Auf dem Wahlzettel wird sein bürgerlicher Name Dominik Wlazny stehen.

Dominik Wlazny, alias Marco Pogo, will bei der im Herbst anstehenden Bundespräsidentschaftswahl antreten - sofern seine Bierpartei es schafft, die nötigen 6000 Unterstützungserklärungen zu "stemmen". Kritik äußerte der Arzt und Punkmusiker an der "verhaltensauffälligen" Verwaltung, die das Sammeln erschwere. Über ein nennenswertes Wahlkampfbudget verfügt er nicht, "Kreativität, Ideenreichtum und ein bisserl Hirn" sollen reichen. Und auf dem Wahlzettel wird freilich sein bürgerlicher Name stehen.

In den vergangenen Wochen seien viele Menschen mit dem Wunsch an ihn herangetreten, bei der Wahl anzutreten. Daher habe er angeboten, beim Erreichen der nötigen Unterstützungserklärungen, "gemeinsam den Weg Richtung Hofburg zu gehen".

„Und das im Jahr 2022"

Aber genau da ist das Haar in der Suppe: Die eine Voraussetzung erfülle er zwar ("Praktischerweise bin ich seit einem halben Jahr 35"), bei der anderen gebe es aber unnötig bürokratische Hürden, kritisierte er. Schließlich müssten die Unterstützungserklärungen am Heimatgemeindeamt unterfertigt und anschließend per Post an die Bierpartei gesandt werden. „Und das im Jahr 2022“, bemängelte der Sänger der Band „Turbobier“.

Erfolgschancen rechnet er sich dennoch aus. Immerhin würden ihm Umfragen einen zweistelligen Prozentsatz ausweisen, "ohne dass die Bierpartei diese gekauft hat". Sein Künstlername, Marco Pogo, kann allerdings nur schwer am Wahlzettel stehen. "Das ist aber auch gut so“, meinte der 35-Jährige. Daher werde dort sein bürgerlicher Name zu lesen sein.

„Jungs, die Party ist vorbei"

In ein traditionelles Links-Rechts-Schema will er sich nicht einordnen lassen. Vielmehr verortet er sich in der Mitte, so Wlazny: "Ich stehe in der Mitte. Das ist auch der Platz an der Bar, wo man am nächsten zum Zapfhahn ist."

Amtsinhaber Alexander Van der Bellen hätte in den vergangenen Jahren als moralische Instanz expliziter sein können, findet der 35-Jährige. Zwar habe sich der Bundespräsident nicht in das politische Tagesgeschäft einzumischen, aber wenn Leute das Land mit einem Selbstbedienungsladen verwechseln, müsse man sagen: "Jungs, die Party ist vorbei", erklärte der Gründer und Vorsitzende der Bierpartei.

Wlazny trat mit seiner Bierpartei 2019 bei der Nationalratswahl und 2020 bei der Wien-Wahl an. Mit 0,1 und 1,8 Prozent der Stimmen gelang der Partei der Einzug in das Parlament bzw. den Landtag nicht. Allerdings gewann man bei der Wien-Wahl elf Bezirksratsmandate. Wlazny ist seitdem Bezirksrat in Simmering.>>> Marco Pogo: "Ich kann auch als Kunstfigur nicht alles sagen"

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(APA/Red.)

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