Konzerthaus

Die größten Schlager der Klassik mit Khatia Buniatishvili

Die georgisch-französische Starpianistin Khatia Buniatishvili spielte im Konzerthaus ein heterogenes Programm.

Hätte Franz Liszt nicht über 400 Werke anderer Komponisten bearbeitet und in ganz Europa gespielt, hätten die Bürger all der Kleinstädte kaum je etwa Berlioz' „Symphonie fantastique“ gehört. Meinte Khatia Buniatishvili, in Wien lebe man noch in dieser Zeit vor der Schallplatte? Ihr Programm wirkte, als wolle sie Menschen ohne CDs und Internet in die größten Hits der Klassik einführen. War das eine Endlosschleife von Zugaben? Eine dieser YouTube-Playlists, die gestresste Millennials beim Lernen hören? Die zwölf Stücke, die sie ohne Pause vor vollem Saal spielte, sind allesamt derart geläufig, dass sie in Klaviersalons schon fast tabu sind: Eine Gymnopédie von Satie, Chopins e-moll-Prélude, Bachs Air, Schuberts „Ständchen“ in einer der erwähnten Liszt-Bearbeitungen sowie seine zweite Ungarische Rhapsodie, die Liszt sogar seinen eigenen Schülern verbot, weil ihm ihr immenser Erfolg suspekt war.

Man kann kaum erwarten, dass alle berühmten Pianisten so vorbildlich um die Auffrischung des Repertoires bemüht sind wie Igor Levit. Wenn Buniatishvili aber Stücke aus einer Zeitspanne von fast 200 Jahren spielt, könnte sie nicht zumindest ein zeitgenössisches Stück programmieren? Oder etwas ein wenig abseits des Mainstreams?

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.