Pizzicato

Inflation & Progression

Im Nationalrat trat gestern der ukrainische Parlamentspräsident auf, der entfernt an Bud Spencer erinnert. Die FPÖ-Abgeordneten fürchteten sich so sehr, dass sie der Rede fernblieben.

Zuvor wurde von der Regierung die „kalte Progression“ abgeschafft. Viele Klimaschützer sehen das jedoch als gefährliche Bedrohung. Wobei: Dagegen gibt es ja jetzt dann den Klimabonus.

Auch der Inflation soll es an den Kragen gehen. Die Regierung hat dafür eine geniale Strategie entwickelt: Wenn die Dinge teurer werden, gibt es einfach mehr Geld dafür. Irgendwann wird dann also die Tüte Eis einen Hunderter kosten. Man kennt das aus dem Italien-Urlaub der späten Siebziger und frühen Achtziger. Aber die Inflation ist dann weg.

Verschwunden sind neuerdings auch zwei beliebte Landeshauptleute. Schade ist es vor allem um Günther Platter. Er erinnerte entfernt an den „Gendarm von St. Tropez“, nur eben vor der Gebirgskulisse. Die Kinder der späten Siebziger und frühen Achtziger werden den Louis-de-Funès-Streifen sicher noch vor Augen haben. Unvergessen jedenfalls Platters zentraler Satz vom jüngsten ÖVP-Parteitag: „Karl Nehammer ist ein Hammer.“

Gut also, dass die Regierung bei der Inflation und der „kalten Progression“ nun Nägel mit Köpfen gemacht hat. (oli)

Reaktionen an: oliver.pink@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 15.06.2022)

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