Morgenglosse

Politiker nehmen, Politiker geben

PK STADT WIEN 'TEUERUNGEN - WEITERE ENERGIEUNTERSTUeTZUNGSMASSNAHMEN': LUDWIG
PK STADT WIEN 'TEUERUNGEN - WEITERE ENERGIEUNTERSTUeTZUNGSMASSNAHMEN': LUDWIGEVA MANHART
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Die Politik lässt sich feiern, dass Steuerzahler Hilfspakete selbst zahlen.

Der Dienstag erinnert an den Beginn der Pandemie, als (nicht nur) die türkis-grüne Bundesregierung die Losung ausgab: „Koste was es wolle!“ Das war sinnvoll und gut, obwohl das wirtschaftlich richtige Motto geheißen hätte: „Koste es, was es braucht!“

Nun wiederholt sich die Geschichte durch die hohe Inflation. Es entsteht fast der Eindruck, das rote Wien müsse bei jeder Maßnahme der Bundesregierung noch eines drauflegen: Wer bietet mehr Geld und Unterstützungsleistung? Dabei sind (durchdachte) Hilfspakete durchaus sinnvoll: Die hohe Inflation reduziert die Kaufkraft deutlich – mit allen Folgen, vor allem für sozial Schwache.

Wer der Wiener Stadtregierung jetzt aus Dankbarkeit um den Hals fallen möchte, sollte sich zurück halten – aus zwei Gründen. Einerseits sind die Hilfsgelder keine wohltätige Spende von Politikern, selbst wenn das von deren PR-Strategen (vor allem im Wiener Rathaus) unterschwellig gerne so dargestellt wird. Es ist hart erarbeitetes Geld der Steuerzahler. Und denen wird es aus einer Tasche genommen (beispielsweise durch die Verdopplung der Preise für die Wiener Fernwärme), um es (durch Hilfspakete) in die andere Tasche zu geben. Und auf dem Weg zwischen beiden Taschen stehen Politiker, die sich dafür feiern lassen.

martin.stuhlpfarrer@diepresse.com

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