Urteil

US-Gericht: Elefant "Happy" ist keine Person

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Er wird deshalb auch nicht aus der Gefangenschaft im New Yorker Zoo befreit. Die Tierrechtsorganisation Nonhuman Rights Project hatte verlangt, diese auf ihre Rechtmäßigkeit hin zu prüfen.

Der New Yorker Zoo-Elefant „Happy" ist nach Ansicht eines US-Gerichtes keine "Person" im rechtlichen Sinne und darf deswegen auch nicht aus seiner Gefangenschaft befreit werden. Ein Berufungsgericht in Albany, der Hauptstadt des Bundesstaates New York, wies den Fall der Tierrechtsorganisation Nonhuman Rights Project am Dienstag zurück und bestätigte damit ein früheres Urteil. Das berichten amerikanische Medien übereinstimmend.

Die Organisation hatte verlangt, die Gefangenschaft des Tieres auf Rechtmäßigkeit zu überprüfen. Dies steht den Juristen zufolge rechtlich gesehen aber nur Menschen zu - und zu diesen gehöre Happy nicht, auch wenn Elefanten kognitiv komplexe Wesen seien.

„Enorme destabilisierende Wirkung"

Eine Rolle spielte bei dem Urteil auch, dass eine Entscheidung zugunsten der Tierrechtsorganisation Tür und Tor für eine Welle weiterer Klagen geöffnet hätte - unter anderem gegen weitere Fälle eingesperrter Tiere mit hoher Intelligenz sowie gegen das Halten mancher Haustiere.

Eine Befreiung des seit 40 Jahren im Bronx Zoo lebenden Elefanten auf dieser rechtlichen Grundlage "würde eine enorme destabilisierende Wirkung auf die moderne Gesellschaft haben", hieß es. „Happy" habe allerdings Anspruch auf eine gute Versorgung.

Zwei Richter wichen von Entscheidung ab

Zwei der sieben Richterinnen und Richter wichen dabei von der Mehrheitsentscheidung ab und betonten, dass „Happys" Umgebung unnatürlich sei und ein normales Leben nicht erlaube: Die Gefangenschaft sei "von Natur aus ungerecht und grausam".

Nach Informationen der "New York Times" war der Rechtsstreit um „Happy" und die Frage nach der Persönlichkeit von hoch entwickelten Lebewesen wohl der erste in der englischsprachigen Welt, der ein solch hohes Gericht beschäftigte.

(APA/dpa)

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