Geburt einer neuen Behörde

Ist Österreich wirklich zu klein für eine Wiederaufnahme des Falles Kampusch?

Im Sprengel des Oberlandesgerichtes (OLG) Wien fing alles an: Hier wurden 2006, nach der Flucht von Natascha Kampusch, die Ermittlungen aufgenommen. Und nach ein paar Monaten (Ein-Täter-These) abgeschlossen. Das war voreilig. Ein zweiter Durchgang folgte. Diesmal unter Beteiligung des OLG-Sprengels Graz. Die Ein-Täter-Theorie hielt. Aber die meisten der beteiligten Anklagevertreter sehen sich derzeit einem Ermittlungsverfahren wegen Amtsmissbrauchs ausgesetzt. Dieses läuft aus „hygienischen“ Gründen in Innsbruck, dem dritten der vier OLG-Sprengel Österreichs.

Indessen sind aber in Sachen Entführung neue Fragen aufgetaucht. Justizministerin Bandion-Ortner will, dass diese „restlos aufgeklärt“ werden. Für neue Recherchen bliebe noch der „unbelastete“ OLG-Sprengel Linz. Nur sollte das Justizressort endlich sagen, wo es den Fall Kampusch hin haben will. Oder soll gar eine eigene Kampusch-Staatsanwaltschaft gegründet werden?

manfred.seeh@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.12.2010)

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