Gastkommentar

Schaffen wir das Alter ab!

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Alle 30 Jahre gewinnen wir 7,4 Jahre hinzu. Die Chance, 65 Jahre alt oder älter zu werden, hat sich in auch in Österreich in den letzten 30 Jahren verdreifacht. Das verändert das letzte Lebensdrittel radikal.

Der Autor

Dr. Daniel Dettling ist Zukunftsforscher und leitet das von ihm gegründete Institut für Zukunftspolitik: www.zukunftspolitik.de Sein aktuelles Buch heißt „Eine bessere Zukunft ist möglich. Ideen für die Welt von morgen“ (Kösel-Verlag).

US-Präsident Joe Biden war bei seiner Amtseinführung im vergangenen Jahr 78 Jahre alt. Der gleichaltrige Alexander Van der Bellen will in diesem Herbst erneut bei der Bundespräsidentenwahl in Österreich kandidieren und hat beste Chancen, für weitere sechs Jahre wiedergewählt zu werden. Biden und Van der Bellen gehören zu einer neuen demografischen Macht. Die Rede ist von den „Silver Agern“. Nie zuvor haben so viele Menschen ein so hohes Alter erreicht.

Das Streben nach ewiger Jugend ist fast allen Kulturen gemein. Bereits die älteste Geschichte der Menschheit, das „Gilgamesch-Epos“, beschreibt die vergebliche Suche eines Königs nach der ewigen Jugend. Je älter die Gesellschaft wird, desto länger will die Mehrheit sich jung fühlen. Es sind die in die Jahre kommenden Babyboomer, die dem Alter den Kampf angesagt haben, indem sie sich an der Jugend und ihren Attributen orientieren.


Die zwischen 1955 und 1964 Geborenen haben dem Alter mit Marketingbegriffen wie „Anti-Aging“ den Kampf angesagt, um ihm zu entfliehen. Der Generationenvertrag gleicht heute dem berühmten Hase-Igel-Spiel. Wo die Jungen hinwollen, sitzen die Alten bereits fest: in den Chefetagen, in den Talkshows und auf Mallorca.

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