Analyse

Joe Bidens Fallstricke im Nahen Osten

Aktivisten feiern die Einweihung der Jamal-Khashoggi-Straße vor der saudischen Botschaft in den USA.
Aktivisten feiern die Einweihung der Jamal-Khashoggi-Straße vor der saudischen Botschaft in den USA. REUTERS
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Mit seiner angekündigten Nahost-Reise rehabilitiert der US-Präsident den saudischen Kronprinzen, bin Salman. Dieser weiß genau, wie er Öl als Waffe verwenden kann. Biden hofft derweil auf Zugeständnisse.

Kairo. Normalerweise gehören Nahost-Reisen zum Standardprogramm eines jeden US-Präsidenten. Aber die Reise, die Joe Biden für nächsten Monat nun offiziell angekündet hat, hält viele Fallstricke für ihn bereit. Auf der Agenda steht eine viertägige Reise, die am 13. Juli in Israel beginnen soll und die ihn weiter ins Westjordanland und nach Saudiarabien führt. Auf seiner ersten Reise in die Region als Präsident wird er mindestens ein Dutzend Staatsoberhäupter und hochrangige Politiker treffen.

Doch Bidens größer Fallstrick lauert in Saudiarabien, denn dort wird der US-Präsident auch mit dem saudischen Kronprinzen, Muhammad bin Salman, als Gastgeber zusammentreffen. Es ist eine Kehrtwende in der bisherigen Biden-Position: Noch im Wahlkampf hat er verkündet, Riad und Kronprinz bin Salman zu einem Paria machen zu wollen. Biden ließ damals keinen Zweifel daran, dass er glaubt, der Befehl, den saudischen Dissidenten Jamal Khashoggi 2018 im saudischen Konsulat in Istanbul zu ermorden und zu zersägen, sei von bin Salman höchstpersönlich gekommen. Er folgte damit auch einer Schlussfolgerung der CIA.

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