Kunstlicht

Die Antisemitismus-Vorwürfe sind Schuld der Kuratoren

Bei Berlin Biennale und Documenta kritisiert Kunst israelische Politik. Soll sie, sie ist frei. Es fehlt aber Kunst, die Antisemitismus kritisiert.

Also haben wir schnüffeln müssen, als „Detektivgäste“, wie die Besucher der „documenta fifteen“ in der „FAZ“ genannt wurden. Kunstkritiker, Kunstinteressierte, die ungefragt und ungewollt zu Spürhunden werden, auf der Suche nach antisemitischen Äußerungen in Biografien und Kunst der über 1500 Gäste, die von Dutzenden Kollektiven aus dem vorwiegend muslimischen „globalen Süden“ hierher eingeladenen wurden.

Gleich eine der offiziellen Eröffnungs-Performances jagte einem dabei einen kurzen Schauer über den Rücken – war doch eine Pro-BDSM-Party im Keller des im Vorfeld von anscheinend rechtsextremen Vandalen beschmierten Standorts angekündigt, an dem auch das am stärksten in der Kritik stehende palästinensische Kollektiv „The Question of Funding“ seine Räume hat. Aber nein, ein BDSM-Event ist keine perverse Verschmelzung des Bundes Deutscher Mädel mit der anti-israelischen „Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen“-Bewegung (BDS). Sondern ein englisches Akronym sexueller Perversionen. Ich erspare ihnen die in der Praxis wenig erregenden Details, die sich auf vollständig bekleidetes Biertrinken in einer Kellerbar beschränkten.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

20.06.2022 xkhx Kassel, documenta fifteen Friedrichplatz Kassel: Banner des indonesischen K�nstlerkollektivs Taring Padi
Protest

Antisemitisches Bild bei der Documenta wird abgebaut

Ein Banner am Friedrichsplatz in Kassel zeigt einen Soldaten mit Schweinsgesicht und Davidstern. Das Künstlerkollektiv Taring Padi hat sich dafür entschuldigt.
Das ehemalige Hallenbad Ost wurde mit kunterbunter Protestkunst aus Indonesien geflutet.
Documenta Fifteen

Kassel: Auf nach Bettenhausen!

In der verwahrlosten Wiege der Kasseler Industrie findet man einige der Höhepunkte dieser bunten Ausstellung der vielen Kunstkollektive.
´Documenta Fifteen´ in Kassel
Kunstschau

Documenta eröffnet: Deutscher Präsident über Grenzen der Kunst

Dem indonesischen Kuratorenkollektiv Ruangrupa war vorgeworfen worden, auch Organisationen einzubinden, die den kulturellen Boykott Israels unterstützten oder antisemitisch seien.
Noch einer der besten Räume: Skateboard-Rampe vom Thai-Kollektiv Baan Noorg, Wandmalerei mit Hunger-Filmmotiven vom Britto Arts Trust, Bangladesh.
Kunstausstellung

Documenta 15: Beste Laune, nichts passiert

So wenig wie noch nie wird von dieser Ausgabe der weltgrößten Kunstausstellung künstlerisch im kollektiven Gedächtnis bleiben. Es dominiert die Ästhetik von Co-Working-Spaces. Und das Übrige? Hat man schon gesehen.
Preview of the Documenta Fifteen art exhibition, in Kassel
Kunst

Documenta: Kooperation und ein Antisemitismus-Vorwurf

Mindestens 1500 Künstler sind an der 15. Ausgabe der Kunstschau in Kassel beteiligt. Im Vorfeld wurde die Documenta von einer Antiseminitismus-Debatte überschattet.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.