Porträt

Leben ohne Schwimmflügerl

Gerd Hermann Ortler hat um die Ecke studiert, seither ist er im 1516 Stammgast.
Gerd Hermann Ortler hat um die Ecke studiert, seither ist er im 1516 Stammgast. [ Jana Madzigon ]
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Der Südtiroler Gerd Hermann Ortler hat den Urknall vertont. Und erklärt, wie es ist, in der Stadt Mozarts und Haydns als Komponist zu leben.

Es ist Vormittag und Gerd Hermann Ortler wirkt recht frisch dafür, dass er wenig Schlaf bekommen hat. Die Hamburger Elbphilharmonie ist ihm im Nacken gesessen, in der Nacht hat er das bestellte Auftragswerk fertig geschrieben. Dass er dann auch beim Gespräch in seinem Lieblingspub Sonnenbrille trägt, hat damit aber nichts zu tun: Das tut er immer, sie ist wohl genauso ein Markenzeichen wie der sorgsam gezwirbelte Musketierbart.

Ortler bestellt ein im Haus gebrautes Pale Ale und erzählt, dass trotz der neuen Arbeit bei ihm immer noch der Urknall nachwirkt. Das dem Ereignis gewidmete Werk feierte vor Kurzem im Konzerthaus seine Uraufführung. 45 Minuten, 120 Leute auf der Bühne, darunter das Blechbläser-Ensemble Phil Blech, ein hundertköpfiger Frauenchor und Olivier Latry, der Organist von Notre Dame. Die erste gemeinsame Probe fand drei Tage vorher statt. „Nach sechs Monaten Arbeit“, sagt Ortler, „ist das der Moment der Wahrheit zwischen Fantasie und Realität.“

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