Ukraine

Ein Vierergipfel soll die Getreidekrise lösen

Die Türkei schlägt ein Treffen mit den Vereinten Nationen vor, um sichere Wege an den Häfen der Schwarzmeerküste zu schaffen. Moskau zeigt sich bereit für Gespräche, sieht aber nur Kiew in der Pflicht.

Keine Entminung notwendig

Die Vermittlungen der Türkei, Getreidelieferungen sicher von den ukrainischen Häfen zu geleiten, liefen bislang ins Leere. Nun schlägt Ankara vor, einen Vierergipfel in Istanbul zu organisieren, um eine Einigung zwischen Russland und der Ukraine zu erzielen. An den Verhandlungen sollen demnach die Vereinten Nationen beteiligt werden, wie der türkische Außenminister, Mevlüt Çavuşoğlu, sagt. Er hat auf einen Plan der UNO verwiesen, der die Schaffung sicherer Korridore im Schwarzen Meer vorsieht.

Eine Entminung im Schwarzen Meer wäre für deren Einrichtung laut Çavuşoğlu nicht nötig. Für die Ukraine kommt eine Entminung auch deswegen nicht infrage, weil das Land eben einen russischen Angriff vom Meer aus befürchtet.

Die UNO bestätigte jedenfalls, eng mit den türkischen Behörden zusammenzuarbeiten. „Ich denke, die Rolle des türkischen Militärs wird in diesem Zusammenhang eine entscheidende Rolle spielen“, sagte UN-Sprecher Stéphane Dujarric.

Russland betonte indessen seine Kooperationsbereitschaft, nur macht Moskau weiterhin die Ukraine für die Misere allein verantwortlich, wie Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Donnerstag erneut betont hat: „Wir wissen bisher nicht, ob die Ukraine das will, ob sie bereit ist, denn sie schweigt dazu.“ Für die westlichen Länder hingegen ist die Rolle Russlands in der drohenden Nahrungsmittelkrise eindeutig.

Derzeit versucht die Ukraine, Getreide über das Schienennetz ins Ausland zu transportieren – nach Polen und Rumänien –, doch diese Wege sind langsam, teuer und teilweise auch gefährlich. Darüber hinaus sind die Kapazitäten der Züge begrenzt. Verzögerungen treten an der Grenze auch deswegen ein, weil die ukrainischen Bahnen auf breiteren Schienen fahren als in den anderen europäischen Ländern.

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