Thiem-Comeback

Thiem: Wenn die Vorhand wieder Schaden verursacht

APA/GERALD WIDHALM
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Nach zweieinhalb Wochen intensiven Trainings ist bei Dominic Thiem die Zuversicht zurückgekehrt. Sein gescheitertes Wettkampf-Comeback sieht er kritisch, für die zweite Saisonhälfte liegt die Latte aber ohnehin höher.

Traiskirchen. Die gebetsmühlenartigen Statements in den vergangenen Monaten, er sei auf dem richtigen Weg, ließen es schon erahnen, bei einem Medientermin in Traiskirchen eröffnete Dominic Thiem nun, dass er bei seinem gescheiterten Comeback-Versuch (sieben Erstrundenniederlagen) tatsächlich auf verlorenem Posten gewesen war. „Ich habe von Marbella bis inklusive Paris von 35 Trainingssätzen gegen alle möglichen Spieler 34 verloren. Natürlich will ich das nicht so kommunizieren, wie schlecht ich mich wirklich fühle“, blickte Thiem zurück

Nach zweieinhalb Wochen intensiven Trainings in Traiskirchen mit vier bis fünf Stunden pro Tag sieht die Sache beim 28-Jährigen nun anders aus. Die Zuversicht ist zurück, für die restliche Saison macht sich die ehemalige Nummer drei der Welt wieder Druck. „Jetzt kann ich zum ersten Mal ehrlich sagen, wo ich weder mich selber noch jemand anderen belüge, dass ich mich auf einem guten Weg befinde und bald wieder Topleistungen abrufen kann.“

In Kitzbühel „begeistern“

Ab Montag wird Thiem in Barcelona rund zehn Tage mit Topleuten wie den Russen Andrej Rublew und Karen Chatschanow trainieren. Denn nun habe er aber seine Form langsam wieder aufgebaut, meinte der Niederösterreicher und erstaunte im Rückblick auf das bisher misslungene Comeback: „Ich habe nicht einmal hier in Traiskirchen den Jugendspielern wehtun können mit meinen Schlägen. Jetzt verursache ich wieder Schaden mit meinen Schlägen.“ Die Konstanz auf seiner zuletzt fehleranfälligen Vorhand, habe er sich „zu einem großen Teil“ wieder zurückgeholt.

Thiem ist mittlerweile auf Platz 352 im ATP-Ranking zurückgefallen. Von ursprünglich neun Turnieren kann er noch bei sieben Turnieren mit seinem geschützten Ranking, also als Nummer sechs der Welt zum Zeitpunkt der Verletzung im Vorjahr, antreten. Für Wimbledon hat Thiem bereits zurückgezogen, beim Sandplatz-Challenger in Salzburg (ab 4.7.) will er den ersten Sieg seit rund 400 Tagen feiern. Danach warten die ATP-Turniere in Baastad in Schweden, in Gstaad in der Schweiz und in Kitzbühel (ab 23. Juli; alle auf Sand). Das Heimturnier hat sich Thiem als Zwischenziel gesetzt. „Da will ich wieder richtig gut spielen und auch das Publikum begeistern.“ Anschließend folgt der Wechsel auf die US-Hartplatztour. Weitere Pläne wie etwa der Heim-Davis-Cup in Tulln gegen Pakistan (16./17.9.) hängen von seiner Entwicklung ab.

Die Latte liegt nun jedenfalls deutlich höher. „Ich will mir jetzt auch selber wieder ein wenig Druck auferlegen, weil die Erwartungen bei den letzten Turnieren extrem niedrig waren. Aber das ist jetzt anders. Sobald ich zurückkomme, will ich auch liefern, das ist der Anspruch an mich selbst.“

(red.)

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