Pizzicato

Spare froh!

Am Freitag wurde bekannt, dass die Teuerung auf 7,7 Prozent stieg. Mit diesem Ergebnis zieht die Inflation ins Parlament ein und kann dort Maßnahmenpakete gegen sich selbst beantragen.

Viele fühlen sich durch die hohen Kosten ins Eck gedrängt, aber gerade vom Eckzinssatz lässt es sich schlecht leben. Die Regierung stellt daher immer mehr Maßnahmen vor. So erhöhte sie etwa die Zahl ihrer Staatssekretäre inflationär. Dazu will man Vorbild sein und den Bürgern zeigen, wie man trotz steigender Betriebskosten überlebt. Im Finanzministerium holt man sich das Wasser nicht mehr aus der Leitung, sondern beim Brunner vor dem Tore. Im Arbeitsministerium wird das Geld für die Kantine eingespart, das Essen bereitet der Kocher selbst zu. Wenn dabei Rauch aufsteigt, setzt man diesen kostengünstig gleich als Gesundheitsminister ein.

Wer ein Klimaticket kauft, erhält einen Gratismonat auf dem Dach jedes ausreservierten ÖBB-Zugs dazu. Auch um Arbeitslose kümmert man sich: Beim Kauf eines Arbeitsloses kann man als Unternehmer künftig mit viel Glück einen neuen Mitarbeiter gewinnen. Manche Berufsgruppen werden sogar extra gefördert: Hellseher bekommen für ihr Arbeitsgerät etwa das große Pendelpauschale. Am blumigsten sind die Aussichten aber für die Floristen, sie profitieren von den Sozialleistungen dank des Gießkannenprinzips.

Reaktionen an: philipp.aichinger@diepresse.com

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.