Russland

Putins Wutrede: „Die USA halten sich für Gott“

„Wir sind starke Menschen und können jede Aufgabe lösen, dafür spricht unsere tausendjährige Geschichte“, meint Putin.
„Wir sind starke Menschen und können jede Aufgabe lösen, dafür spricht unsere tausendjährige Geschichte“, meint Putin.[ Reuters/Maxim Shemetov ]
  • Drucken

Beim 25. Wirtschaftsforum in Sankt Petersburg greift Kreml-Chef Wladimir Putin den Westen an und bezeichnet Sanktionen als eine „propagandistische Kampagne“.

Moskau. Der russische Präsident, Wladimir Putin, kommt gern zu spät. Dieses Mal, beim 25. Wirtschaftsforum in Sankt Petersburg – einer „Jubiläumsveranstaltung“, wie viele in der Ausstellungshalle an der Newa gern betonen – sollen es Hacker gewesen sein, die dem Auftritt des 69-Jährigen im Wege stehen. Sie sollen das System, das akkreditierte Journalisten kontrolliert, gestört haben.

Die Sitzung verschiebt sich. Und verschiebt sich. „Immerhin etwas, was in unserem Land immer gleich bleibt“, spotten Telegram-User. Derweil läuft eine bunte Werbung über die Bildschirme. „Russland ist eine Brücke für Dialoge. Russland steht ein für eine Welt ohne Kriege und Konflikte. Wir müssen nicht zwischen ,wir‘ und ,sie‘ teilen, wir müssen einander zuhören“, hallt es durch die Reihen.

Als der Präsident auftaucht, legt er los mit Schuldzuweisungen. Die Welt stehe vor neuen Herausforderungen, weil „unsere Partner alle Regeln unterminiert haben“. Die USA hielten sich für Gott und zwängen alle dazu, nach ihren Regeln zu spielen. „Alle anderen halten sie für Völker zweiter Sorte.“ Eine solche Welt „ist zu Ende“, raunt Putin.

An seinem Pult spricht er von „Russophobie“, „sinnlosen und gedankenlosen Sanktionen“, „propagandistischer Kampagne des Westens“. Auch so manch eigener Experte habe sich davon beeinflussen lassen – „fälschlicherweise“. Putin gibt den Chauvinisten. „Wir sind starke Menschen und können jede Aufgabe lösen, dafür spricht unsere tausendjährige Geschichte.“

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Wladimir Putin nutzte die Bühne in St. Petersburg, um zu versichern, Russland werde von den westlichen Sanktionen kaum getroffen.
Rede

Putin: "Blitzkrieg" des Westens gegen die russische Wirtschaft gescheitert

Putins Rede beim Wirtschaftsforum in St. Petersburg startete wegen eines Cyberangriffs etwas verspätet. Was folgte, war ein verbaler Rundumschlag des russischen Präsidenten gegen den Westen. Man orientiere sich nun eben anders.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.