Weltwirtschaft

Die Auferstehung der WTO

WTO-Chefin Okonjo-Iweala wurde in Genf ein Ständchen gesungen.
WTO-Chefin Okonjo-Iweala wurde in Genf ein Ständchen gesungen. APA/AFP/POOL/FABRICE COFFRINI
  • Drucken

Erstmals seit Jahren bringt die Welthandelsorganisation wieder neue Abkommen auf den Weg. Vor allem die eingeschränkte Aussetzung von Impfstoff-Patenten sorgt für Kritik.

Wien. Es ist spät geworden in Genf. Nach einem wahren Verhandlungsmarathon einigten sich die 164 Mitgliedsländer der Welthandelsorganisation (WTO) bei ihrer Abschlusssitzung am Freitag um fünf Uhr auf ein Bündel neuer Abkommen. Das Resultat waren durchaus weitreichende Vereinbarungen rund um Patente zur Herstellung von Covid-Impfstoffen sowie strengere Regularien für die internationale Fischerei.

Als der Konferenzvorsitzende Freitagfrüh formell feststellte, dass alle Mitgliedsländer die Vereinbarungen mittragen, brach unter den Verhandlungspartnern Feierstimmung aus. Ministerinnen und Minister sowie Beamte und Diplomaten stimmten sogar spontan ein nachträgliches Geburtstagsständchen für die WTO-Chefin, Ngozi Okonjo-Iweala, an. An ihrem eigentlichen Ehrentag, am Montag, war der Nigerianerin nach eigenen Angaben nicht zum Feiern zumute gewesen, weil sie ein Scheitern der Konferenz befürchtet hatte.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Die Debatte kam auf, nachdem die USA im vergangenen Frühjahr angekündigt hatten, dass sie einen vorübergehenden Verzicht auf geistige Eigentumsrechte in Bezug auf Impfstoffe und medizinische Produkte gegen Corona unterstützen würden.
Covid-19-Impfstoff

WTO: Abkommen über Patentverzicht bei Impfung in Reichweite

Viele Länder und Nicht-Regierungsorganisationen hatten kritisiert, dass die Hersteller von Corona-Impfstoffen ihre Patente nicht freigeben, um einen weltweit besseren Zugang zu den Vakzinen zu erreichen.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.