USA

Watergate. Und dann kam Trump

Alles andere als angebracht: die triumphale Geste von Richard Nixon beim Abschied aus dem Weißen Haus am 9. August 1974.
Alles andere als angebracht: die triumphale Geste von Richard Nixon beim Abschied aus dem Weißen Haus am 9. August 1974.Gettyimages Bettmann Archive
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Es ist ein Zufall, dass 50 Jahre nach dem Watergate-Skandal wieder ein Ausschuss das möglicherweise kriminelle Fehlverhalten eines US-Präsidenten untersucht. Ein Vergleich.

Präsident George Washington warnte 1796 in seiner legendären Abschiedsrede vom Amt davor, dass die amerikanische Demokratie ein zerbrechliches Konstrukt sei. „Gerissene, ehrgeizige und prinzipienlose Männer werden in der Lage sein, die Macht des Volkes zu untergraben und die Zügel der Regierung an sich zu reißen“, so seine Befürchtung. Der Anlass, sich an diese Sätze zu erinnern, liegt auf der Hand. 50 Jahre nach dem Watergate-Skandal tagt gerade ein Parlamentsausschuss zu den politischen Hintergründen der Erstürmung des Kapitols am 6. Jänner 2021. Zwei Nachfolger des ersten amerikanischen Präsidenten, Richard M. Nixon und Donald Trump, haben auf schockierende Weise die prophetische Kraft seiner Warnung bestätigt.

„Als Reporter hatten wir Nixon fast ein halbes Jahrhundert lang studiert und über ihn geschrieben“, so die beiden Watergate-Aufdecker, die Journalisten Carl Bernstein und Bob Woodward. Ihr Buch darüber, „All the President's Men“, ist als 50th-Anniversary-Edition soeben neu aufgelegt worden, mit einem aktualisierenden Vorwort: „Wir glaubten all die Zeit mit großer Überzeugung, dass Amerika nie wieder einen Präsidenten haben würde, der das nationale Interesse mit Füßen tritt und die Demokratie durch das dreiste Streben nach persönlichen und politischen Eigeninteressen untergräbt. Und dann kam Trump.“

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