Ein Spiel mit Wirklichkeit, Imagination und Traum, bei dem die Alltagswahrnehmung ausgehebelt wird: Gerald Murnanes „Inland“.
Ich begriff, dass keine Sache auf der Welt eine einzige Sache ist; dass jede Sache auf der Welt zumindest zwei Sachen ist und wahrscheinlich viel mehr als zwei Sachen.“ Diese grundsätzliche philosophische Überlegung ist eine Prämisse in Gerald Murnanes „Inland“, einem Text, der ebenso mit Wirklichkeit, Traum und Wahrnehmung spielt, wie er die Möglichkeiten des Erzählens auslotet.
Der australische Autor, Jahrgang 1939, war im deutschsprachigen Raum so gut wie unbekannt, ehe der Suhrkamp Verlag seine Werke vor wenigen Jahren zu übersetzen begann. „Inland“, das vierte nun vorliegende Buch, ist erstmals 1988 in Australien erschienen, und es gilt Murnane-Anhängern, darunter etwa der Literaturnobelpreisträger J. M. Coetzee, als Schlüsselwerk.