Der Treuhänder für Madoffs Finanzfirma wirft der US-Bank vor, Madoff bei seinen Machenschaften geholfen zu haben. Er reichte eine Klage über 6,4 Milliarden Dollar ein.
Der zweitgrößten US-Bank JPMorgan Chase droht im Zusammenhang mit dem Betrugsfall um den Finanzjongleur Bernard Madoff Ärger. Der Treuhänder für Madoffs Finanzfirma, Irving Picard, reichte am Donnerstag eine Klage über 6,4 Milliarden Dollar (4,87 Mrd. Euro) gegen das Geldhaus ein. JPMorgan als Madoffs Haupt-Bank wird darin vorgeworfen, dem 72-Jährigen bei seinen Machenschaften geholfen zu haben.
JPMorgan habe absichtlich die Augen vor dem betrügerischen System verschlossen, auch nachdem bei ihr Warnungen eingegangen seien, sagte der Picard vertretende Rechtsanwalt David Sheehan. Das Institut kündigte Gegenwehr an. "Jede Andeutung, dass JPMorgan Madoffs Betrug unterstützt hat, ist absolut haltlos und nachweislich falsch", teilte Sprecher Brian Marchiony mit. Picard hat bislang Hunderte Klagen eingereicht, eine davon auch gegen die Schweizer UBS.
Madoff hatte ein Schneeball-System betrieben, in dem aus neu zugeflossenen Geldern scheinbare Gewinne an bestehende Investoren ausgezahlt wurden, ohne dass tatsächlich Investitionen getätigt wurden. Madoff wurde von einem New Yorker Gericht zu 150 Jahren Haft verurteilt. Nach Überzeugung der Richter hatte er Anleger um insgesamt 65 Milliarden Dollar betrogen.
(Ag.)