Im Innviertel produzieren Wolfgang Ober und Clemens Öllinger-Guptara Single-Origin-Leinöl, das man bis zum Feld zurückverfolgen kann. Und das nicht (nur) Gesundheitsbewusste ansprechen soll, sondern Gourmets.
Ein bisschen enttäuscht ist Clemens Öllinger-Guptara, dass sich gerade jetzt die Wolken vor das Bergpanorama geschoben haben. „An klaren Tagen ist der Blick wirklich außergewöhnlich“, sagt der 26-Jährige und zückt sein Telefon für den Videobeweis. „Man sieht vom Traunstein über den Untersberg bis nach Tirol – so viele Gipfel, die kann man gar nicht zählen.“ Aber gut, die Aussicht wäre eh nur eine Draufgabe, denn das Wesentliche liegt näher. Es ist das das zartblaue Blütenmeer, das sich über den Aigelsberg zieht: Lein.
Denn kürzlich hat Öllinger-Guptara hier gemeinsam mit dem Biobauern Wolfgang Ober (48) ein neues Projekt gestartet. Sie produzieren Leinöl – und zwar „single origin“, wie sie es nennen, also sozusagen hyperregional: Jede Flasche kann man bis zum einzelnen Feld zurückverfolgen, auf dem der Lein in jenem Jahr angebaut wurde.
„Ich habe es immer faszinierend gefunden, dass man in Wien Single-Origin-Kaffee findet, bei dem man ganz genau nachvollziehen kann, woher er kommt“, sagt Öllinger-Guptara. „Beim Wein gibt es die Lagen – aber es gibt noch so viele andere Lebensmittel, in die so viel Aufwand und Leidenschaft fließen und bei denen man sagen könnte: Das ist von dem einen Feld, und das zeichnet sich besonders aus.“