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Der Klima-Lockdown hat überlebt

„Schuld sind China und Indien!“ Im Netz dominieren Vorurteile und Lügen die Klimadebatten.
„Schuld sind China und Indien!“ Im Netz dominieren Vorurteile und Lügen die Klimadebatten.Getty Images
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Pandemie und Krieg hieven das Level der Desinformation über den Klimawandel im Netz auf ein neues Hoch. Big Tech tut dagegen wenig. Das gefährdet auch die globale Klimadiplomatie.

Erinnern Sie sich noch an den Klima-Lockdown? Immerhin ist es schon fast ein Jahr her, dass der Altkanzler Sebastian Kurz der kruden These, wonach im Kampf gegen den Klimawandel auch Lockdown-ähnliche Zustände drohten, hierzulande zu breiter Öffentlichkeit verhalf. Kurz ist mittlerweile weg. Die Geschichte vom Klima-Lockdown aber ist noch da. Sie hat überlebt als beliebte Verschwörungstheorie und neuer Kampfbegriff der Klimawandelskeptiker im Netz.

Jetzt könnte man meinen, dass langsam, aber sicher ein gewisser Konsens darüber herrscht, dass die vom Menschen mitverursachte Erhitzung des Planeten großen Schaden anrichten wird. Doch blickt man ins Internet, sieht die Welt ganz anders aus. Seit Ausbruch der Pandemie vor zwei Jahren ist das Ausmaß der digitalen Halbwahrheiten und Lügen über den Klimawandel steil nach oben geklettert, zeigt ein Bericht des Institute for Strategic Dialogue (ISD). Twitter, Facebook und Telegram – in allen großen Social-Media-Arenen hätten jene, die den Klimawandel kleinreden, immer noch eine große Bühne. Ihr Versprechen, konsequenter gegen absichtliche Fehlinformationen vorzugehen, hat keiner der großen Anbieter umgesetzt.

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