GP von Kanada

Formel 1: Pole für Verstappen, Leclerc muss Motor tauschen

Max Verstappen
Max VerstappenUSA TODAY Sports
  • Drucken

WM-Leader Max Verstappen geht überraschend vor Fernando Alonso ins Rennen. Charles Leclerc muss mit dem Ferrari hadern.

Weltmeister Max Verstappen hat seine Favoritenrolle vor dem Großen Preis von Kanada im Qualifying bestätigt. Der Niederländer holte sich am Samstag in Montreal seine zweite Saison-Pole und die insgesamt 15. seiner Formel-1-Karriere. Der Red-Bull-Pilot war auf teilweise nasser Strecke 0,645 Sekunden schneller als Überraschungsmann Fernando Alonso im Alpine, Dritter war Ferraris Carlos Sainz. Charles Leclerc wird in der Startaufstellung ganz ans Ende versetzt.

"Es waren schwierige Bedingungen", sagte Verstappen vor dem neunten WM-Lauf am Sonntag (20.00 Uhr MESZ/ORF, Sky). "Ich bin sehr zufrieden. Die Pole Position hier ist toll." Von einer "Machtdemonstration" sprach Red-Bull-Konsulent Helmut Marko im ORF-Fernsehen. "Er war phasenweise eine Sekunde vorne und ohne jegliche Unsicherheit. So eine beeindruckende Leistung habe ich schon lange nicht mehr gesehen."

Der 40-jährige Alonso freute sich über ein "unglaubliches Wochenende" bis dahin. "Das Auto war mega. Ich habe mich so gut gefühlt, es zu fahren, und die Fans haben mich zusätzlich angetrieben." Der Spanier war zuletzt 2012 in Deutschland von der Pole Position aus der ersten Reihe gestartet. "Ich denke, wir werden morgen in der ersten Kurve Max angreifen", meinte er mit einem Grinsen.

Montreal-Rekordsieger Lewis Hamilton kam im Mercedes auf den vierten Platz, hinter ihm stehen die beiden Haas von Kevin Magnussen und Mick Schumacher. Für den US-Rennstall war es das beste Qualifying-Ergebnis in seiner Geschichte. Verstappens Red-Bull-Kollege Sergio Perez blieb nach einem Ausritt in Q2 in der Streckenbegrenzung stecken und konnte nicht mehr weitermachen. Für den Mexikaner blieb am Ende Position 13.

Leclerc startet ganz hinten

Ferrari-Mann Leclerc muss hingegen seine Aufholjagd vom letzten Platz starten. Nachdem im Ferrari des Monegassen am Freitag bereits neue Komponenten des Motors eingebaut worden waren, entschloss sich das Team am Samstag zu einem weiteren Tausch von mehreren Teilen. So bekam Leclerc unter anderem seinen vierten Verbrennungsmotor in diesem Jahr, erlaubt sind pro Saison nur drei davon.

Auch beim Turbolader, den Energie-Rückgewinnungssystemen MGU-H und MGU-K und der Elektrik ist Leclerc jeweils eine Einheit über dem erlaubten Limit. Die Strafen addierten sich auf, sodass er unabhängig vom Qualifying, das er im Q2 ohne Versuch beendete, von ganz hinten starten muss. Auf den langen Geraden des Circuit Gilles Villeneuve in Montreal lässt sich verhältnismäßig gut überholen. Vermutlich spielte dies eine große Rolle bei der Entscheidung, den kompletten Motorwechsel an diesem Wochenende durchzuziehen.

Für den 24-Jährigen ist es dennoch der nächste Rückschlag im WM-Titelkampf. Nachdem er zuletzt viermal auf der Pole gestanden war, aber keines der Rennen gewonnen hatte, stattdessen zweimal nicht ins Ziel gekommen war, ist Leclerc im Klassement nur noch Dritter hinter Perez. Sein Rückstand auf WM-Spitzenreiter Verstappen beträgt 34 Punkte.

Im dritten Freien Training vor der Qualifikation war die Strecke bereits nass, Leclerc beschränkte sich als einziger im Feld auf Installationsrunden und blieb ohne Zeit. Am schnellsten absolvierte der zweimalige Weltmeister Alonso unter den schwierigen Bedingungen den Kurs. 0,053 Sekunden hinter dem Alpine-Pilot lag Pierre Gasly im AlphaTauri, Dritter war Sebastian Vettel im Aston Martin. Die beiden letztgenannten mussten knapp zwei Stunden später allerdings schon im ersten Quali-Segment die Segel streichen.

(APA/dpa)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.