Bundespräsidenten-Wahl

Rauch-Kallat, Berger und Schellhorn werben für Van der Bellen

Der ehemalige Nationalratsabgeordneter Sepp Schellhorn und Ex-Justizministerin Maria Berger beim Auftakt der Initiative.
Der ehemalige Nationalratsabgeordneter Sepp Schellhorn und Ex-Justizministerin Maria Berger beim Auftakt der Initiative.IMAGO/SEPA.Media
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Die ersten "Stimmen für Van der Bellen“ erklangen am Sonntag. Wie es kurz nach Start der Spendenkampagne mit der finanziellen Unterstützung aussieht, soll Anfang Juli bekannt gegeben werden.

Bundespräsident Alexander Van der Bellen bekommt bei der Kampagne für seine Wiederwahl prominente Unterstützung aus unterschiedlicher politischer Richtung. Am Sonntag haben unter dem Titel "Stimmen für Van der Bellen" Ex-ÖVP-Ministerin Maria Rauch-Kallat, Ex-SPÖ-Justizministerin Maria Berger, der frühere Neos-Nationalratsabgeordnete Sepp Schellhorn, die frühere Grünen-Energiesprecherin Christiane Brunner und Bio-Pionier Werner Lampert für Van der Bellens Wiederwahl geworben.

Sie würden sowohl beim Sammeln der notwendigen Unterstützungserklärungen als auch im Wahlkampf mithelfen, betonten sie vor Journalisten. Rauch-Kallat ist zwar als Privatperson an Bord, aber auch ohne offizielle Wahlempfehlung ihrer Partei gebe es "viele in der ÖVP, die so denken wie ich", sagte sie auf Nachfrage.

Vom Quereinsteiger zum „langlebigen“ Parteichef

Van der Bellen habe es vom Quereinsteiger zunächst zu einem "bemerkenswert langlebigen" Grünen-Parteichef gebracht, davor hätten diese eine Amtsdauer gehabt wie die derzeitigen Gesundheitsminister, sagte Rauch-Kallat. Schon 2016 sei sie davon überzeugt gewesen, dass Van der Bellen die richtigen Qualitäten für das Amt mitbringe. Nach den "turbulenten Zeiten" seit seiner Wahl gelte das umso mehr, verwies sie auf seinen Umgang mit Ibiza-Skandal, Misstrauensvotum, Übergangsregierung und Coronakrise. "Seine ruhige und besonnene Art hat uns allen in den letzten fünfeinhalb Jahren gutgetan." Van der Bellen habe sich zum Staatsmann entwickelt, aber immer "mit einem Schuss Humor".

"Das Amt des Bundespräsidenten ist kein Amt für Anfänger", hob Berger Van der Bellens Leistungen hervor. Er habe etwa die Verfassung vor unqualifizierten und abwertenden Äußerungen schützen müssen - immerhin habe es in den vergangenen Jahren Regierungspolitiker gegeben, die Politik über Recht stellen wollten oder Urteile des Verfassungsgerichtshofs als unverbindliche Empfehlung sahen. Van der Bellens Aussage ("So sind wir nicht") nach Bekanntwerden der Ibiza-Affäre sei wichtig gewesen, um das "ramponierte Ansehen" Österreichs in Europa wiederherzustellen. Die dem Präsidenten eigene Gelassenheit werde es auch in den kommenden Krisen brauchen.

„Immer auf die Mitte zugegangen"

In Jahren der Unsicherheit sei eine Wahl zum Bundespräsidenten eine sehr ernste Angelegenheit, "er übernimmt viel Verantwortung", betonte Schellhorn. Immer noch gebe es in der Politik jene Überdosis Gift, wegen der er selbst sich zurückgezogen habe. In der Gesellschaft würden die Ränder immer stärker und die Mitte ziehe nach. Auch deshalb sei Van der Bellen der richtige Mann für das Bundespräsidentenamt, "weil er immer auf die Mitte zugegangen ist". Er sei ein Mensch, der selbst dem politischen Gegner einen Vertrauensvorschuss gewähre.

Auch Brunner hob das Verbindende an Van der Bellen hervor. Er sei jemand, der zuhöre und Argumente aufnehme. Gerade in Zeiten einer Klimakrise brauche es außerdem einen Bundespräsidenten mit Leadership. Hier habe Van der Bellen durch Glaubwürdigkeit und internationale Vernetzung bereits gemeinsam mit anderen Präsidenten Schwung in die Klimapolitik gebracht.

Amt statt „Tango am Strand"

Bio-Pionier Lamprecht zeigte sich "stolz" darüber, wie Van der Bellen mit den "allzu vielen schrecklichen Vorfällen" (Stichwort Ibiza) in seiner Amtszeit umgegangen sei. Er habe mit Anstand, Klarheit und Ethik der Verantwortung vor allem den Jungen Hoffnung gemacht. Gerade in fragiler werdenden Zeiten sei auch die Gelassenheit des Staatsoberhaupts etwas, das das Land brauche. Er sei deshalb froh, dass Van der Bellen das Amt noch einmal anstrebe, statt am Strand zu liegen oder mit seiner Frau Tango zu tanzen.

Neben den "Pionieren" der "Stimmen für Van der Bellen" haben sich laut Wahlkampfleiter Martin Radjaby auch schon viele andere Unterstützer gemeldet, so gebe es etwa die Gruppe "Läufer für Van der Bellen" und Unterstützung aus der Gastronomie. Wie es kurz nach Start der Spendenkampagne mit der finanziellen Unterstützung aussieht, soll Anfang Juli bekannt gegeben werden. Man sei jedenfalls auch im Gespräch mit Großspendern. Diese würden wie Kleinspender auch ab kommendem Monat transparent auf der Homepage www.vanderbellen.at öffentlich gemacht.

(APA)

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