Ukraine/Russland

Nato-Generalsekretär Stoltenberg: „Der Krieg könnte noch Jahre dauern“

Was vom Leben blieb: zerstörter Wohnblock in der Industriestadt Mariupol am Asowschen Meer.
Was vom Leben blieb: zerstörter Wohnblock in der Industriestadt Mariupol am Asowschen Meer. V Ictor Xinhua / Eyevine / picturedesk
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Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg erschreckt mit düsterer Einschätzung und ruft den Westen zum Durchhalten auf. Hohe Verluste der Ukrainer, Kulturkrieg weitet sich aus.

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg malte am Wochenende ein ungutes Bild über die Zukunft des Krieges in der Ukraine an die Wand: In einem Interview mit der „Bild“-Zeitung sagte der Norweger, dass der Krieg „noch über Jahre anhalten“ könne. Der Westen müsse sich auf eine langfristige Unterstützung der Ukraine gerade im militärischen Bereich einstellen, auch mit modernsten Waffen. Dann sei sogar die Rückeroberung des Donbass denkbar. Man müsse stark sein und durchhalten, trotz der hohen Kosten etwa angesichts steigender Energie- und Lebensmittelpreise.

Abnützungsschlacht

Die Aussage ist insofern interessant, weil angesichts der Abnützungsschlacht, die mittlerweile eingesetzt hat, Zweifel an den Kräften der Ukrainer wachsen, speziell im Materialbereich. Erst vor Tagen hat ein ukrainischer General, Wolodymyr Karpenko, im Gespräch mit US-Medien erstmals enorme Verluste zugegeben, die Zweifel aufkommen lassen, wie lang man noch bestehen kann. Er sprach von Einbußen zwischen 30 und 50 Prozent bei Panzern und Artillerie und bezog sich damit wohl auf die Vorkriegsbestände. Außerdem mehren sich Berichte über Fahnenflucht ukrainischer Soldaten, allerdings in kleinerem Ausmaß als bei den Russen. Der aus dem Ausland eintreffende Nachschub an schwerem Gerät kann solche Verluste bisher nur zu einem kleinen Teil ausgleichen, und Russland hat in jeder Waffenkategorie einfach viel mehr als die Ukraine.

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