Kommentar

Lässt sich Österreich von Gazprom austricksen?

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Der russische Gasmonopolist schickt nicht nur weniger Gas nach Europa als vereinbart. Er blockiert auch nach wie vor einen Speicher in Österreich.

Es war ein feierlicher Moment für die für Energie zuständige Klimaschutzministerin Leonore Gewessler. Am 31. März 2020 überreichte ihr der damalige Verbund-Chef Wolfgang Anzengruber das letzte Stück Kohle aus dem steirischen Kraftwerk Mellach. Seither gehört Österreich zu jener Handvoll Ländern in Europa, die bereits aus dem klimaschädlichsten aller Energieträger ausgestiegen sind.

Heute, etwas mehr als zwei Jahre später, hat sich die Situation drastisch gewandelt. So gab Gewessler am Sonntag dem Verbund den Auftrag, das inzwischen auf Gas umgerüstete Kraftwerk wieder auf Kohle zurückzurüsten. Wenn es im kommenden Winter zu den leider zu erwartenden Engpässen bei der Gasversorgung kommt, soll dieses Kraftwerk teilweise dafür einspringen. Teilweise deshalb, weil es sich hierbei nur um ein einzelnes mittelgroßes Kraftwerk handelt, während die Gaskraftwerke im Winter derzeit das Rückgrat der heimischen Strom- und Fernwärmeversorgung darstellen.

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