Parlamentswahl

Die tiefe Krise der französischen Demokratie

APA/AFP/POOL/LUDOVIC MARIN
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54 Prozent der Stimmberechtigten gingen nicht zu den Urnen. Vor allem die Jugend boykottierte die Wahl.

Die Liste der amtlichen Wahlergebnisse durch das Innenministerium stiftet etwas Verwirrung. Wer wird im Parlament in welcher Fraktion sitzen und mit wem zusammenarbeiten? In der Aufstellung sind neben den 245 gewählten Abgeordneten der Regierungsallianz Ensemble! auch vier Sitze für Zentristen aufgeführt, die zum selben Lager gehören. Neben der linken Union Nupes mit 131 sind 22 gewählte Abgeordnete als verschiedene Linke bezeichnet. Und neben den 89 Vertretern des rechtspopulistischen Rassemblement National ist die extreme Rechte mit einer weiteren Stimme präsent. Doch wie immer man addiert, auf eine absolute Mehrheit kommt keine Partei.

Bei den Wahlen der Abgeordneten der französischen Nationalversammlung am Sonntag zeichnete sich nur eine einzige echte Mehrheit ab: nämlich der Anteil von 54 Prozent der Stimmberechtigten, die aus Protest oder Desinteresse nicht wählen gingen. Hinter den aktuellen Problemen, eine regierungsfähige Mehrheit zustande zu bringen, verbirgt sich eine sich seit Jahren von Wahl zu Wahl verschlimmernde Krise der repräsentativen Demokratie.

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