Äthiopien

„Wie Hühner geschlachtet“

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Massaker im Westen an den Amharen zeigt die Spannungen im Vielvölkerstaat auf. Eine diffizile Mission für Premier Abiy Ahmed.

Auf Äthiopiens von Ziegen, Kühen, Eseln und Kamelen bevölkerten Überlandstraßen markieren über das Asphaltband gespannte Seile die Checkpoints. Sicherheitskräfte in gefleckten Uniformen lassen Autos meist lässig passieren. Eine Routinesache, bis sich das Gebiet im Nu in eine Hochrisikozone verwandelt. Wie unlängst in Jinka im Süden, wo sich die Gewalt zwischen zwei Volksgruppen entzündete. Mit fatalen Folgen: Dutzenden Toten und niedergebrannten Häusern.

Im Westen des Vielvölkerstaats am Horn von Afrika hat sich am Wochenende ein noch schlimmeres Massaker an Angehörigen der Amharen ereignet, das blutigste seit der Ausrufung des Waffenstillstands im Bürgerkrieg zwischen der Tigray-Volksbefreiungsfront und der Regierung in Addis Abeba im März. Die Opferzahlen variieren zwischen 260 und 320 Toten, die in Massengräbern verscharrt wurden. „Sie haben sie wie Hühner geschlachtet“, berichtete ein Augenzeuge der Nachrichtenagentur AP. Bewohner der Dörfer rund um die Stadt Gimbi im Bundesstaat Oromia sollen sich sicherheitshalber in den Wäldern versteckt halten.

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