Dario Argento, Altmeister des Italo-Horrorfilms, meldet sich zweifach zurück: Als Schauspieler in der Haneke-Hommage „Vortex", als Regisseur mit „Dark Glasses“.
Bei näherem Hinsehen erweisen sich gerade die ärgsten Schlächter und Schlitzer des Kinos im Herzen als Softies – eine Binsenweisheit, die sich dennoch oft bewahrheitet. So auch im Fall von Dario Argento. Der 81-jährige Römer sicherte sich in den 1970er-Jahren mit damals schockierend blutigen Killerkrimis („Profondo rosso“) und auf opernhafte Weise deliranten Gruselmärchen („Suspiria“) einen unverbrüchlichen Platz im Kanon des Horrorfilm-Genres. Bis heute hecheln Epigonen der zügellos ins Ästhetizistische überhöhten Gewaltdarstellung seiner triebhaften Cinéma-Pur-Großtaten hinterher.