Comeback

Dario Argento: Ein Kinoschlächter wird zum Softie

Ilenia Pastorelli in Dario Argentos Alterswerk "Dark Glasses".
Ilenia Pastorelli in Dario Argentos Alterswerk "Dark Glasses".(c) Alamode / Panda Film
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Dario Argento, Altmeister des Italo-Horrorfilms, meldet sich zweifach zurück: Als Schauspieler in der Haneke-Hommage „Vortex", als Regisseur mit „Dark Glasses“.

Bei näherem Hinsehen erweisen sich gerade die ärgsten Schlächter und Schlitzer des Kinos im Herzen als Softies – eine Binsenweisheit, die sich dennoch oft bewahrheitet. So auch im Fall von Dario Argento. Der 81-jährige Römer sicherte sich in den 1970er-Jahren mit damals schockierend blutigen Killerkrimis („Profondo rosso“) und auf opernhafte Weise deliranten Gruselmärchen („Suspiria“) einen unverbrüchlichen Platz im Kanon des Horrorfilm-Genres. Bis heute hecheln Epigonen der zügellos ins Ästhetizistische überhöhten Gewaltdarstellung seiner triebhaften Cinéma-Pur-Großtaten hinterher.

Argento selbst hat längst Legendenstatus erlangt. Gleichwohl sein Talent als Schauspieler strittig ist, besetzte ihn ein glühender Verehrer, der um 20 Jahre jüngere Kultregisseur Gaspar Noé, unlängst in einer Hauptrolle. In „Vortex“, einer Hommage an Michael Hanekes „Amour“ (heute Abend vor Noés „Lux Æterna“ im Wiener Gartenbaukino zu sehen), spielt er nebst Post-Nouvelle-Vague-Legende Françoise Lebrun den männlichen Teil eines unaufhaltsam gen Exitus strudelnden alten Paars.

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