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Was Robert Habeck anders macht als Leonore Gewessler

(c) Getty Images (Sean Gallup)
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Statt auf den Ausstieg zu drängen, baut der grüne Wirtschaftsminister die Kohle als Stromlieferant aus. Mehr als ein Dutzend Kraftwerke stehen dafür bereit. Die Ausgangslage unterscheidet sich stark von jener in Österreich, wo auch Kohle etwas Gas ersetzen soll.

Robert Habeck war früher dran. Am Sonntag gegen Mittag verbreitete sein Büro die Meldung: Ausgerechnet der grüne Wirtschafts- und Klimaschutzminister bereitet ein Comeback der Kohle vor, um kurzfristig vom russischen Gas loszukommen. Am Abend zog dann die österreichische Bundesregierung nach und kündigte den Umbau eines steirischen Gaskraftwerks an. Die deutsche Ausgangslage unterscheidet sich allerdings maßgeblich: Während Österreich sein letztes Kohlekraftwerk abgedreht hat, stammt deutscher Strom oft aus Braun- und Steinkohle, die beide als umweltschädlich gelten.

1. Wie wichtig ist Kohle für die deutsche Stromerzeugung?

In den ersten drei Monaten dieses Jahres kam rund ein Drittel des in Deutschlands erzeugten Stroms aus Kohlekraftwerken, genau waren es 31,5 Prozent. Damit ist Kohle in Deutschland derzeit der wichtigste Energieträger, aus dem Strom gemacht wird. Auf dem zweiten Platz liegt die Windkraft (30,1 Prozent), darauf folgen Erdgas (13), Fotovoltaik (6,3) und Kernenergie (6). Laut einer Liste der Bundesnetzagentur waren Ende 2021 in ganz Deutschland noch 125 Braun- und Steinkohlekraftwerke in Betrieb.

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