Kosteneffizienz

Wasserstoff zu teuer und ineffizient fürs Heizen

Gemeinsamer Tenor von 18 nicht von Lobbyorganisationen finanzierten Studien: Wärmepumpen sind deutlich effizienter.

Wasserstoff wird nicht Gas für Gebäudewärme ersetzen können. Zu diesem Schluss kommen 18 seit 2019 veröffentlichte Studien von unabhängigen Organisationen. Einerseits sind die Kosten für grünen, also mit erneuerbarer Energie erzeugten Wasserstoff zu hoch, andererseits ist die Umwandlung zu ineffizient. Das zeigen Arbeiten vom UN-Klimarat IPCC über die Internationale Energieagentur IEA bis zu McKinsey.

Die Kosten pro Einheit Wärme seien höher als bei Wärmepumpen oder Fernwärme. Außerdem brauche es fünf bis sechs Mal so viel erneuerbaren Strom, um die gleiche Menge Wärme über Grünen Wasserstoff statt mit einer Wärmepumpe zur Verfügung zu stellen, sagte der Energieexperte Jan Rosenow, der die Studien zusammengetragen hat, im Gespräch mit der Energie-Homepage Recharge. Rosenow hält es auch für einen "Mythos", dass im kalten Klima nicht mit Wärmepumpen gearbeitet werden kann.

Wasserstoff aus Erdgas zu produzieren und für das Heizen zu verwenden, würde mehr Methan ausstoßen als direkt das Gas zu verbrennen. Aber es gebe auch Probleme mit der Umstellung vorhandener Gasgeräte und Gasnetze auf Wasserstoff. Selbst von den Gasnetzen, die sich in der Wasserstoff-Lobbygruppe "ready4h2" zusammengeschlossen haben, rechnet nur ein Viertel, bis 2035 100-prozentig bereit für Wasserstoff zu sein, zeigt ihr Bericht "Ready4H2: Europe's local hydrogen networks" vom Dezember 2021.

Zu den weiteren Quellen, auf die sich Rosenow beruft, gehören unter anderem das Imperial College, IRENA (International Renewable Energy Agency) oder das deutsche Öko-Institut. Alle sehen für Wasserstoff grundsätzlich eine wichtige Rolle in der Transformation der Energieversorgung - aber dabei am wenigsten für die Gebäudeheizung.

(APA/DPA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.