Russe Muratow versteigert seinen Nobelpreis für ukrainische Kinder

Definitiv mutig: Dmitri Muratow.
Definitiv mutig: Dmitri Muratow.(c) imago images/ITAR-TASS
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Dmitri Muratow ist Chefredakteur der mittlerweile eingestellten "Nowaja Gaseta“. Die Nobelpreismedaille, die 102, 5 Mio Dollar brachte, hatte er für seinen Kampf für die Meinungsfreiheit erhalten.

Der russische Journalist und Friedensnobelpreisträger Dmitri Muratow hat seine Nobelpreismedaille für 103,5 Millionen Dollar (98,4 Millionen Euro) versteigert. Der bei der Auktion am Montag in New York erzielte Erlös soll geflüchteten ukrainischen Kindern zugutekommen. Den Zuschlag für die Medaille sicherte sich ein bisher anonym gebliebener Bieter per Telefon. Muratow ist der Chefredakteur der unabhängigen russischen Zeitung "Nowaja Gaseta".

Ende März musste sie ihr Erscheinen einstellen, nachdem sie von den Behörden wegen ihrer Berichterstattung über die russische Invasion in der Ukraine mehrfach verwarnt worden war. Konkret geht der Erlös der Versteigerung an das Unicef-Hilfsprogramm für geflüchtete ukrainische.

Muratow war wegen seiner Verdienste um die Meinungsfreiheit im vergangenen Jahr gemeinsam mit der philippinischen Journalistin Maria Ressa mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet worden.

Muratow riskiert mit der Aktion viel. Im April haben ihn Unbekannte während einer Zugfahrt in Russland mit einem Farbbeutel attackiert. Es könnte demnächst schlimmer kommen. Seit 2000 mussten mehrere Journalisten der „Nowaja Gaseta“ ihr Leben lassen, darunter 2006 die Investigativreporterin Anna Politkowskaja.

(APA/AFP/red.)

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