Unwetter

Hagelkörner so groß wie Tennisbälle in Südfrankreich

Erst massive Trockenheit - im Bild das Flussbett des Gardon in Saint-Anastasie in Südfrankreich, dann wieder heftige Unwetter.
Erst massive Trockenheit - im Bild das Flussbett des Gardon in Saint-Anastasie in Südfrankreich, dann wieder heftige Unwetter.APA/AFP/PASCAL GUYOT
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Tausende Menschen waren in Frankreich in der Präfektur Bordeaux, aber auch in Oberbayern, nach Unwettern ohne Strom. Die Aufräumarbeiten laufen, doch es werden weitere Unwetter befürchtet.

Schwere Unwetter mit Hagel und Sturm haben in Südwestfrankreich in der Nacht zum Dienstag erhebliche Schäden angerichtet. Tausende Menschen waren ohne Strom, Dächer wurden beschädigt und Gebäude unter Wasser gesetzt, teilte die Präfektur in Bordeaux am Dienstag mit. Die Feuerwehr rückte in der Region zu rund 900 Einsätzen aus.

Rund 30 Menschen kamen in Notquartiere. In einer Ortschaft der Region musste ein Ferienlager mit 126 Schülern und 28 Lehrern evakuiert werden, zwei Kinder wurden leicht verletzt.

Schwere Schäden in Landwirtschaft befürchtet

Erhebliche Schäden werden auch im Weinbau sowie der Landwirtschaft befürchtet. Der Sender RTL zeigte Bilder von vom Hagel eingedellten Autos, deren Scheiben durchschlagen und beschädigt wurden. Nach Angaben des Wetterdienstes Météo France hatten die Hagelkörner einen Durchmesser von sieben Zentimetern, sie waren also etwa so groß wie Tennisbälle. Es wurden Windgeschwindigkeiten von bis zu 113 Kilometern pro Stunde gemessen.

Weitere Unwetter werden im Südwesten und im Zentralmassiv befürchtet, teilte der Wetterdienst mit, der für 27 Departements die Warnstufe Orange erließ. Es drohten heftige Gewitter mit Hagel und Starkregen sowie heftigem Wind.

Aufräumarbeiten in Bayern

Ein Toter, mehrere Verletzte und ein Stromausfall - das ist die Bilanz der Unwetter im Norden Oberbayerns. Noch am Dienstag liefen die Aufräumarbeiten. "Es ist noch eine Menge Arbeit", sagte die Sprecherin des Landkreises Freising, Eva Zimmerhof, am Dienstag. Besonders betroffen waren die Stadt Moosburg an der Isar und umliegende Gemeinden, wo am Montag die Feuerwehr etliche Male ausrücken musste und es zu einem stundenlangen Stromausfall kam.Bei dem Unwetter hatte am Montag ein umstürzender Baum im Landkreis Freising einen Radfahrer aus Baden-Württemberg erschlagen. Ein 15-jähriger Fußgänger und ein Autofahrer wurden schwer verletzt. Der Jugendliche schwebe nach letztem Kenntnisstand noch immer in Lebensgefahr, sagte der Dienststellenleiter der Polizeiinspektion Moosburg, Christian Bidinger, am Dienstagmittag.

Die Regionalbahnstrecke zwischen München und Regensburg war am Morgen wegen Schäden an der Oberleitung weiterhin zwischen Moosburg (Landkreis Freising) und Bruckberg (Landkreis Landshut) gesperrt. Diese sollten voraussichtlich bis zum Mittag repariert sein. Reisende mussten auf Busse umsteigen.

Stromausfall und erfolglose Suche nach Vermissten

Von dem Stromausfall waren nach Angaben der Stadtwerke München etwa 13.000 Haushalte rund um Moosburg betroffen. Wegen des starken Sturms waren die Aufhängungen an den Freileitungen gerissen, sodass diese durchhingen. Bis 4 Uhr in der Nacht sei der Großteil der Kundinnen und Kunden wieder an die Stromversorgung angeschlossen gewesen, sagte eine Sprecherin. Die Reparatur der Schäden werde aber noch einige Zeit in Anspruch nehmen.

Stundenlang suchten Wasserwacht, Taucher und ein Polizeihubschrauber am Montag nach einer Frau, die nach Zeugenaussagen möglicherweise in einem Badesee bei Moosburg von dem Unwetter überrascht worden sein könnte. Die Suche blieb erfolglos. Es habe aber auch keine Vermisstenmeldung gegeben, sagte Bidinger. Am See seien keine Gegenstände gefunden worden, die darauf hinwiesen, dass jemand vom Baden nicht ans Ufer zurückgekehrt sei.

(APA/dpa)

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