Trotz Anstieg

Rauch: Aktuell keine neuen Corona-Maßnahmen geplant

APA/TOBIAS STEINMAURER
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Der Gesundheitsminister rechnet zwar mit einem anhaltenden Anstieg der Infektionszahlen, möchte aber weiterhin auf Eigenverantwortung setzen. Die Maskenpflicht könnte trotzdem bald wieder nötig sein.

Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) rechnet damit, dass der aktuelle Anstieg der Corona-Neuinfektionen weiter anhält. Man werde nun "Richtung 10.000, 15.000 Neuinfektionen pro Tag" gehen. Dies sei aber erwartbar gewesen, sagte er am Mittwoch. Die Regierung werde diese Woche keine neuen Maßnahmen verhängen. Sollte es zu einem weiteren Anstieg kommen, sei die Wiedereinführung der Maskenpflicht jedoch möglich.

Rauch geht davon aus, dass die Zahlen noch weiter steigen werden. Die 10.000 oder 15.000 Neuinfektionen pro Tag "werden nicht der Peak sein", sagte er vor der Ministerratssitzung. Wie weit die Ansteckungszahlen in dieser Welle hinaufgehen könnten, sei "offen", das traue er sich nicht zu sagen.

Setzen auf Eigenverantwortung

Derzeit seien aber noch keine neuen Schritte geplant: "Wir werden aktuell heute keine neuen Maßnahmen verhängen", meinte Rauch. "Weil sich die Situation in den Spitälern so darstellt, dass wir keine dramatische Veränderung feststellen. Wir setzen weiterhin darauf, dass die Menschen eigenverantwortlich Maske tagen, wo es besonders angezeigt ist" - etwa in Innenräumen.

Ein Comeback der Maskenpflicht ist für den Ressortchef aber im Bereich des Möglichen - sofern es zu einem weiteren Anstieg der Infektionszahlen kommen sollte und die Experten seines Hauses eine entsprechende Empfehlung abgeben. Man habe die Pflicht in einer Situation abgeschafft, "wo es gut möglich war". Er habe aber schon damals gesagt, man werde das beobachten.

Maske wieder ab Herbst

Nach dem Sommer rechnet der Minister jedenfalls ziemlich fix mit der Wiedereinführung dieser Maßnahme: "Im Herbst können wir davon ausgehen, die Maske wiederzuhaben", sagte er. "Wir gehen davon aus, dass wir auch im Herbst und Winter - europaweit - mit weiteren Wellen zu rechnen haben."

Weitere einschneidende Maßnahmen wie Lockdowns will Rauch aber freilich vermeiden. "Es wird darum gehen nach zwei Jahren Pandemie in einen Modus zu kommen, mit dem Virus zu leben. Das heißt auch, ein Stück weit heraus aus einem Krisenmodus zu kommen". Trotzdem sei darauf zu achten, "dass Vulnerable geschützt sind, aber jedenfalls so, dass ein Leben mit Covid möglich ist." Die aktuelle Variante BA.4/BA.5 würde dies von der fachlichen Seite her erlauben.

Nichts ausschließen

Für den Herbst rechnet Rauch damit, dass weiterhin die Varianten BA.4/BA.5 dominant sein werden, die seien auch eher beherrschbar. Zwar werde nicht "alles easy" sein, eine hochansteckende Variante zeichne sich aber auch nicht ab. Man werde möglicherweise mit Maskenpflicht und anderen Settings agieren. "Aber nicht mit Lockdowns und Ausgangsbeschränkungen - die sehe ich jetzt aktuell nicht“, meinte Rauch. Man habe allerdings im Verlauf der Pandemie gelernt, nichts auszuschließen, gab er gleichzeitig zu bedenken.

Der Minister setzt jedenfalls weiter auf die Impfung: "Wir bereiten uns darauf vor, jedenfalls im August, September möglichst viele Menschen zu einer Auffrischungsimpfung zu bekommen." Die gute Nachricht sei, dass man damit innerhalb einer Woche einen guten Schutz vor einer schweren Erkrankung aufbaue, sagte Rauch. Geplant sei eine entsprechende Impfkampagne in den Betrieben, den Arbeitnehmer-Verbänden, in Arztpraxen, Gesundheitseinrichtung "bis hinein in Gemeinden und Vereine".>>> Epidemiologe: "Wir müssen wegkommen von diesem Panik-Modus"

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(APA)

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