George Nuku im Weltmuseum
Ausstellung

Von Styroporwalen und Plastikquallen

Māori-Künstler George Nuku kreiert mit über 100 Freiwilligen im Weltmuseum eine Unterwasserwelt aus Plastik.

George Nuku lebt seit Wochen im Zentrum eines Sturms. Zwar meint der Künstler das wohl metaphorisch, doch hat das innere Unwetter sich durchaus auch in der physischen Welt manifestiert. In einem der Ausstellungsräume des Weltmuseums hat er sich und seinen freiwilligen Helfern eine Werkstatt eingerichtet. Im Vorraum stehen prall gefüllte Säcke voller Plastikflaschen, hier liegen halbfertige Plexiglassphären, da stapeln sich Styroporplatten. Überhaupt ist der weiße Schaumstoff überall in Häufchen und Fitzeln im Raum verteilt. Etwa zehn Menschen arbeiten ruhig und konzentriert in kleinen Gruppen an diversen Objekten. In der Mitte bearbeiten zwei Freiwillige den Rumpf eines drei Meter langen Styroporwals mit Schleifpapier.

Nuku selbst ist mal in diesem, mal im nächsten Raum zugange, fertigt Prototypen einzelner Objekte an, schnitzt kurz darauf Ornamente mit dem Stanleymesser ins Styropor, das ihm in kleinsten Teilen an jeder Falte seiner Kleidung haftet, gibt seinen Helfern hier und da Anweisungen. In weniger als einer Woche eröffnet die Ausstellung „Oceans. Collections. Reflections.“ des Māori-Künstlers in Wien, seine größte Einzelausstellung bisher — und langsam wird es eng. Seit Mitte März arbeitet der Neuseeländer an seinen Objekten, beinahe alle werden vor Ort gefertigt mithilfe von mittlerweile über 130 Freiwilligen. Füllen wird er damit sowohl sechs Ausstellungsräume im Weltmuseum als auch den Theseustempel im Volksgarten. Jede Hand wird also gebraucht (noch bis zum Eröffnungstag am 23.Juni können Interessierte übrigens aushelfen).

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