Da Litauen seit Tagen den Transit gewisser Waren durch sein Gebiet aus Russland in dessen Ostsee-Exklave sperrt, kündigt Moskau Vergeltung an. Ein Angriff scheint indes unwahrscheinlich, er würde sich gegen die Nato richten.
77 Jahre nach ihrer Eroberung durch sowjetische Truppen und nachfolgende Einverleibung in die UdSSR wird die heute russische Exklave Kaliningrad an der Ostsee vor dem Hintergrund des Ukrainekriegs zu einem neuen Gefahrenherd. Die russische Regierung kündigte am Mittwoch dem Westen erneut Vergeltung an, sollte Litauen die partielle Blockade des Warentransitverkehrs in Bezug auf Kaliningrad über sein Gebiet nicht beenden. Die Antwort darauf werde „nicht ausschließlich diplomatisch, sonder praktisch ausfallen", sagte die Sprecherin des Außenministeriums, Maria Sacharowa, ohne das näher zu erläutern.
Am Dienstag hatte der Sekretär des russischen Sicherheitsrats, Nikolai Patruschew, gesagt, man werde auf die „feindlichen Handlungen" reagieren. Die Antworten würden bald ergriffen. Dies werde auch die litauische Bevölkerung „schmerzlich spüren".