Kunstlicht

Gibt es noch mehr "Judenschweine" auf der Documenta?

(c) Frank Sperling
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Das indonesische Protest-Kollektiv „Taring Padi“ zeigt „Schweine“ auch auf einem anderen Bild. Jetzt aber weiß man, wie man sie deuten muss.

„Taring Padi“, Reis-Fangzähne, nennt sich das indonesische Kollektiv, das nicht nur der Documenta Fifteen endgültig die behauptete Unschuld geraubt hat. An den Kanten eines ungeschälten Reiskorns könne man sich „aus Unachtsamkeit“ die Finger verletzen, heißt es zur Namensfindung der Aktivisten-Gruppe, 1998 von ehemaligen Kunststudierenden gegründet.

Diese „Unachtsamkeit“ ist nun eingetreten. Und sie ist allen Beteiligten vorzuwerfen. Den Documenta-Kuratoren „Ruangrupa“, die das Vokabular ihrer Landsleute wohl am besten kennen sollten. Den deutschen Politikern, die kräftig mitklatschten, als die fröhlichen „Exoten“ aus dem „globalen Süden“ ihre gute Laune versprühten. Und den Aktivisten selbst, die in Selbstdarstellung und Selbstverständnis als internationale Avantgarde hier scheiterten.

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