Gastkommentar

Acht Lehren aus dem Ukraine-Krieg

(c) Peter Kufner
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Das Versprechen eines kurzen Krieges ist eine gefährliche Versuchung. Krieg ist immer unvorhersehbar.

DER AUTOR

Joseph S. Nye (* 1937 in South Orange, New Jersey) ist Professor für Politikwissenschaft an der Harvard University. Er war Vorsitzender des National Intelligence Council (1993/94) und stellvertretender US-Verteidigungsminister (1994/95). Zahlreiche Publikationen, zuletzt: „Do Morals Matter? Presidents and Foreign Policy from FDR to Trump.“ (2020)

Als der russische Präsident Wladimir Putin am 24. Februar seine Invasion der Ukraine anordnete, schwebten ihm eine rasche Einnahme Kiews und ein Regierungswechsel analog zu den sowjetischen Interventionen in Budapest 1956 und in Prag 1968 vor. Das jedoch sollte nicht sein. Der Krieg wütet noch immer, und niemand weiß, wann oder wie er enden wird.

Während einige Beobachter auf einen raschen Waffenstillstand drängen, sehen andere die Wichtigkeit, den russischen Angriffskrieg zu bestrafen. Letztlich jedoch wird das Ergebnis durch die Fakten am Boden bestimmt werden. Da es zu früh ist, um auch nur Mutmaßungen darüber anzustellen, wie der Krieg enden wird, sind einige Schlussfolgerungen offensichtlich voreilig. Argumente etwa, dass die Ära der Panzerkriege vorbei sei, wurden mit der Verlagerung des Krieges aus den nördlichen Vororten Kiews auf die Ebenen des Donbass im Osten widerlegt.

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