Erdbeben

Eine neue afghanische Katastrophe

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Ein schweres Beben erschütterte abgelegene Region im Osten Afghanistans. Es forderte mindestens 1000 Opfer – womöglich aber mehr. Ein Helfer berichtet über die Schwierigkeiten.

Für viele Opfer kam der Tod wohl im Schlaf. Als in der Nacht auf Mittwoch, kurz vor 23 Uhr Ortszeit, ein Erdbeben der Stärke 6,1 die Grenzregion zwischen Afghanistan und Pakistan erschütterte, hatte sich längst die Finsternis über die Bergwelt in der Provinz Paktika südöstlich der Stadt Khost gesenkt. Es ist schon jetzt eine der schwersten Naturkatastrophen in der jüngeren Geschichte Afghanistans, gravierender als 2002. Die Eruptionen waren bis weit nach Pakistan zu spüren. Für eine von jahrzehntelangem Bürgerkrieg ausgezehrte Bevölkerung ist ein weiterer Schlag.

Bis zum Mittwochabend ist die Opferzahl schon auf mehr als 1000 Menschen angestiegen, und es sind längst nicht alle Toten geborgen. 25 Dörfer sollen völlig zerstört und beinahe dem Erdboden gleichgemacht sein. Bilder zeigen das Ausmaß der Verwüstung, Schutt und Trümmer der eingestürzten Lehmbauten in der entlegenen Bergregion im Osten Afghanistans und die notdürftig in Decken gehüllten Leichen.
Gegenüber der Nachrichtenagentur DPA schilderte zuerst der Journalist Rahim Chan Chushal die dramatische Lage und das Chaos der ersten Stunden danach: „Ich habe in einer Stunde 100 Tote gezählt. Eltern können ihre Kinder nicht finden und Kinder nicht ihre Eltern. Jeder fragt sich, wer tot ist und wer lebt.“

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