Der Sturz von Reformpremier Petkow hat Auswirkungen auf die ganze Region.
Bereits nach einem halben Jahr ist die Erneuerermission von Bulgariens frühzeitig ausgebremstem Hoffnungsträger vorbei. „Eines Tages werden wir ein Bulgarien ohne Mafia haben, ohne Leute, die im Schatten regieren“, gelobte der nur noch geschäftsführende Reformpremier Kiril Petkow (PP) nach seiner Abwahl per Misstrauensvotum am Mittwochabend: Es sei für ihn „eine Ehre“ gewesen, eine Regierung zu führen, die von der russischen Botschaft, Ex-Premier Bojko Borissow (Gerb), Oligarch Deljan Peewski (DSP) und dem TV-Moderator Slawi Trifonow (ITN) zu Fall gebracht worden sei.
Prorussische Opposition
Proteste von Regierungssympathisanten und von aus dem ganzen Land mit Bussen herbeigekarrten Anhängern der prorussischen Oppositionspartei Wiederbelebung überschatteten die Abstimmung über das schließlich mit 123 zu 116 Stimmen vom Parlament abgesegnete Misstrauensvotum. Das Scheitern Petkows zeichnete sich bereits nach dem Rückzug der populistischen Protestpartei ITN aus der Wackelkoalition mit der Antikorruptionspartei PP, der liberalen DB und der sozialistischen BSP Mitte Juni ab.